
Die USA und die Volksrepublik China haben ihre gegenseitigen Strafzölle radikal reduziert. Eine Einigung zwischen Washington und Peking wurde nach Verhandlungen in Genf erzielt, wie beide Seiten am Montag verkündeten. Demnach sollen die Zölle der USA gegenüber China auf 30 Prozent, die chinesischen Strafzölle auf amerikanische Produkte auf zehn Prozent reduziert werden.
Nach der Eskalation infolge von Donald Trumps Anhebung der Zölle hatten die beiden Staaten zuletzt 145 Prozent beziehungsweise 125 Prozent erhoben. Ab dem 14. Mai sollen diese „reziproken“ Zölle dann beidseitig um 115 Prozent für 90 Tage zurückgeschraubt werden, während weitere Verhandlungen über das künftige Handelsverhältnis angestrebt werden.
Konkret soll ein „Mechanismus“ eingeführt werden, der weitere Gespräche über die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen beider Länder gewährleisten soll, teilten die Verhandler in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sprach nach Abschluss der Gespräche von einem „Deal“, Finanzminister Bessent von „substanziellen Fortschritten“. Er betonte: „Wir wollen Handel. Wir wollen mehr Gleichgewicht im Handel.“ Chinas Vize-Ministerpräsident He Lifeng lobte das Treffen in der Schweiz als Grundlage für eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten – die Gespräche seien „offen und konstruktiv“ verlaufen.
Weltweit reagierten die Börsen positiv auf die Einigung: In Hongkong stieg der Wert des Hang Seng Index beispielsweise um 3,4 Prozent, die Futures für den S&P500 sowie Nasdaq konnten ebenfalls ein Plus von 2,7 und 3,5 Prozent aufweisen. Der DAX wiederum konnte nach der Börseneröffnung um 1,8 Prozent auf 23.911,98 Punkte klettern.