
In einem Gymnasium in der westfranzösischen Stadt Nantes ist es zu einem tödlichen Messerangriff gekommen. Ein 15-jähriger Schüler drang mit einem Messer bewaffnet in zwei Klassenzimmer der Privatschule Notre-Dame-de-Toutes-Aides ein – dabei verletzte er insgesamt drei seiner Mitschüler und tötete ein 15-jähriges Mädchen.
Auf weitere Schüler hat der Täter nicht eingestochen; mittlerweile wurde er von der Polizei verhaftet. Vorher wurde er, wie die französische Tageszeitung Le Figaro berichtet, durch Lehrkräfte überwältigt. Die Attacke soll laut der Zeitung während der Mittagspause stattgefunden haben.
Im Vorfeld der Tat, das berichten mehrere französische Medien übereinstimmend, hat der mutmaßliche Täter eine Mail an alle Schüler und Mitarbeiter der Schule geschickt, der ein 13-seitiges „politisches Manifest“ angehängt war. Darin soll er einen „globalisierten Ökozid“ angeprangert haben und warf dem aktuellen „System“ eine „totalitäre soziale Konditionierung“ vor. Insbesondere die Globalisierung soll er in seinem Manifest kritisiert haben.
Das Motiv der Tat ist dennoch noch unklar. So soll der Täter suizidale Tendenzen gehabt haben. Wie ein Mitschüler gegenüber Le Figaro angab, soll er jedoch auch „Nazi-Ideen“ vertreten haben. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gab eine Mitschülerin nach der Tat an, dass er behauptet habe, Adolf Hitler zu verehren. Laut Le Figaro waren der Täter und die getötete Schülerin früher in einer Liebesbeziehung.
Angesichts der Tat zeigte sich die Politik in Frankreich entsetzt. Bildungsministerin Élisabeth Borne und Innenminister Bruno Retailleau sollen noch am Nachmittag den Tatort besuchen – Retailleau ist dabei bereits angekommen. Borne und andere Politiker sprachen den Opfern ihr Beileid aus. Auch Marine Le Pen verurteilte die Tat und forderte auf X (ehemals Twitter), die „notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um dieser Verharmlosung der Ultragewalt ein Ende zu setzen“.