
15 Millionen Euro: So viel Geld der Mitgliedsstaaten nimmt die Europäische Union in die Hand, um das südafrikanische Winzer-Gewerbe „vielfältiger“ zu machen.
Wie die südafrikanische Wein-Fachorganisation „South Africa Wine“ bekanntgegeben hat, müssen die geförderten Projekte mehrheitlich – das heißt zu mindestens 51 Prozent – im Besitz schwarzer Personen sein und der „Stärkung von Frauen“ besonderes Augenmerk widmen.
„Ein zentraler Pfeiler der Strategie von South Africa Wine ist die Förderung von Inklusion durch gezielte Programme, die das Wachstum des Sektors durch Unterstützung schwarzer Winzer, Investitionen in humanes Kapital und die Förderung fairen Handels beflügeln“, sagte Rico Basson, Direktor der Organisation, laut dem südafrikanischen Online-Medium Novanews. Frauen und junge Arbeitskräfte im Sektor sollen dabei bevorzugt behandelt werden.
Petra Mayer, Market Manager Germany bei Wines of South Africa, erklärt auf dem Portal LinkedIn, wofür das Geld eingesetzt wird und wer davon profitiert.
Laut Mayer werden die Mittel verwendet für „den Zugang zu Land und Infrastruktur für schwarze Farmer:innen“, „die Förderung von Ausbildung, die Qualifizierung und unternehmerischer Kompetenz“, „die Unterstützung von schwarzen, mehrheitlich lokal geführten Wein- und Spirituosenmarken“, „soziale Entwicklungsmaßnahmen (z. B. Wohnraum, Gesundheitsvorsorge, Geschlechtergerechtigkeit)“, „die Umsetzung ethischer Standards entlang der gesamten Produktions- und Vertriebskette“ und „den nachhaltigen Zugang zu internationalen Märkten – insbesondere außerhalb Europas“.
„South Africa Wine“- Chef Basson begrüßte die Unterstützung der EU als „maßgeblichen Impuls, der die Dynamik beschleunigen und die Wirkung dort verstärken wird, wo sie am dringendsten benötigt wird“. Ronald Ramabulana, Präsident von South Africa Wine, betonte: „Diese Förderung der Europäischen Union vermag wahrlich Leben zu verändern. Sie eröffnet eine wertvolle Gelegenheit, den Sektor inklusiver zu gestalten und engagierte Unternehmer beim Aufbau nachhaltiger Weinunternehmen zu unterstützen.“
Die 15 Millionen sollen dabei in zwei Schwerpunkte aufgeteilt werden: 10 Millionen Euro fließen in die Förderung von Unternehmensentwicklungen, während die verbleibenden 5 Millionen Euro Initiativen zur Vermarktung und Distribution unterstützen.
Im Jahr 1999 unterzeichneten die EU und Südafrika ein Handels-, Entwicklungs- und Kooperationsabkommens, dazu zählt auch das Abkommen über Weine und Spirituosen, das am 1. Januar 2002 in Kraft trat und eine Einfuhrquote vorsieht. Für 2024 war diese auf 119 Millionen Liter festgesetzt. Südafrikanische Weine dürfen in dieser Menge nach Europa importiert werden.