
Merz hatte sich im ARD-Sommerinterview für spürbare Kürzungen bei Beziehern von Bürgergeld ausgesprochen. So seien eine Deckelung bei den Mietkosten und eine Überprüfung der zugestandenen Wohnungsgröße denkbar. Mit Blick auf die Wohnkosten sagte der Kanzler: „Pauschalierung ist möglich, geringere Sätze sind möglich.“ Dafür erntete er prompten Widerstand von seinem Koalitionspartner, der SPD.
Die Zahlen belegen eine beunruhigende Entwicklung: Für den Monat März 2025 weist die Bundesagentur für Arbeit insgesamt Unterkunftskosten in Höhe von 1,48 Milliarden Euro aus – ein Rekord!
Insgesamt wurden knapp vier Milliarden Euro für Bürgergeld ausgezahlt, berichtet die Bild-Zeitung. Das bedeutet: jeder dritte Bürgergeld-Euro fließt in Unterkunftskosten. 181.667 Haushalte bekommen vom Staat sogar eine Wohnung mit mehr als 100 Quadratmetern Wohnfläche gestellt und bezahlt, darunter befinden sich 20.236 Single-Haushalte.
Das bedeutet: Alleinstehende Stütze-Empfänger wohnen in tausenden Fällen in großen Wohnungen mit über 100 Quadratmeter Fläche. Diesen Luxus können sich nicht einmal zahlreiche Berufstätige leisten. Aber auch 22.861 Pärchen-Haushalte überschreiten die 100-Quadratmeter-Grenze. 27.617 Wohnungen mit >100qm werden von drei Personen auf Steuerzahlerkosten bewohnt. Hinzu kommt eine Dunkelziffer: Bei rund 92.000 Haushalten konnte die Bundesagentur für Arbeit keine Angaben zur Größe der Wohnung machen.