55 Prozent der Berliner Polizeianwärter können nicht ausreichend Deutsch

vor etwa 15 Stunden

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Von den 240 Polizeianwärtern, die im Frühjahr 2025 ihre Ausbildung in Berlin begonnen haben, benötigen 132 zusätzlichen Förderunterricht in Deutsch, wie die Berliner Polizei auf Anfrage von Nius bestätigte. Das entspricht 55 Prozent der neuen Ausbildungsjahrgänge.

Nach Angaben der Behörde ist der Bedarf an Förderung, besonders im ersten Semester, hoch. Rund die Hälfte der Nachwuchskräfte muss regelmäßig zu Beginn ihrer Ausbildung sprachlich gefördert werden. Mit zunehmender Ausbildungszeit nimmt der Anteil jedoch ab.

Als Erklärung verweist die Polizei auf „abnehmende schriftsprachliche Kompetenzen“. Dabei handele es sich nicht um ein spezifisches Problem innerhalb der Polizei, sondern um eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Teilweise seien die Ursachen im schulischen Bereich zu finden.

Zu den Gründen zählen laut Polizei unter anderem „Fachkräftemangel“ sowie eine zunehmende „Heterogenität in den Klassen“. Zudem seien die Anforderungen an Schulen gestiegen, besonders im Fach Deutsch und in der Vermittlung von „Medienkompetenz“.

Auch gesellschaftliche Veränderungen spielten eine Rolle. Kinder und Jugendliche wachsen in einer Welt auf, „in der extrem viel Schrift überall sichtbar“ sei, so die Polizei. Gleichzeitig gebe es jedoch „kaum fehlerfreie Texte“. Hinzu komme eine geringere Bereitschaft, sich mit Rechtschreibregeln auseinanderzusetzen – nicht zuletzt, weil digitale Hilfsmittel wie Rechtschreibprüfungen, Autokorrekturen oder KI als Ersatz genutzt würden.

Für den Polizeiberuf sind gute Sprachkenntnisse verpflichtend. Bewerberinnen und Bewerber müssen am Ende der Ausbildung das Sprachniveau C2 nachweisen. Dies werde durch eine Prüfungsarbeit kontrolliert. Ein zweimaliges Nichtbestehen führe nach dem Polizeigesetz zur Entlassung aus dem Dienst, betont die Behörde.

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