
Die Berliner Polizei hat in ihrer Bilanzmeldung zur pro-palästinensischen Kundgebung zum Thema „Nakba 77“ dem Großteil der Teilnehmer eine „äußerst aggressive“ Einstellung attestiert. Insgesamt wurden laut Polizei während der Demonstration elf Einsatzkräfte verletzt, ein Beamter, wie bereits bekannt, dabei schwer. „Andersdenkende wurden verbal und auch körperlich attackiert“, summiert die Polizei unmissverständlich.
Insgesamt wurden 56 Personen im Zuge der Demonstration festgenommen, wobei gegen 42 Personen Strafanzeigen gestellt wurden. Neben Anzeigen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ermittelt man wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung, besonders schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Beleidigung.
Auf der Demonstration habe man die Personalien der betroffenen Personen feststellen können, so eine Sprecherin der Berliner Polizei gegenüber Apollo News. Bis auf zwei Personen sind alle wieder auf freiem Fuß: Zwei Personen wurden, so die Polizei, zwecks Unterbindungsgewahrsam einem Bereitschaftsgericht vorgeführt. Zu der Herkunft der Tatverdächtigen konnte die Sprecherin bisher nichts sagen.
Die Polizei spricht in ihrer Mitteilung von 1000 Beamten, die im Einsatz waren. Diese sahen sich während der gesamten Veranstaltung starkem Widerstand und heftigen Hindernissen gegenüber: „Die Versammlungsleiterin zeigte sich zu keinem Zeitpunkt kooperativ und verlor den Einfluss auf ihre Ordner, die die polizeilichen Maßnahmen durch das Verknoten von Transparenten und das Halten der Transparente auf Sichthöhe zusätzlich erschwerten“, so die Polizei. „Die Stimmung schlug dann um und die Polizeieinsatzkräfte wurden mit Schlägen, Tritten und Flaschenwürfen angegriffen. Im Zuge der dadurch resultierenden polizeilichen Maßnahmen und Festnahmen wendeten die Einsatzkräfte unmittelbaren Zwang in Form von Schieben, Drücken und Schlagtechniken an“, schreibt man zur Gewalt der Demo-Teilnehmer weiter.
„Mehrere Gewalttäter in der Menge“ hätten dann „gezielt“ einen Polizeibeamten angegriffen, ihn zu Boden gebracht und „massiv auf ihn eingetreten“, so die Berliner Polizei. Der Beamte sei noch am Ort von Rettungskräften behandelt worden – dabei setzte man auch einen Defibrillator ein, so eine Sprecherin gegenüber Apollo News. Dies habe man präventiv getan, wohl weil man nicht wusste, inwiefern der Beamte sein Bewusstsein verlieren könnte. In der Mitteilung heißt es dazu: „Seine Verletzungen waren so erheblich, dass er zur stationären Aufnahme in ein Krankenhaus gebracht wurde, wo er derzeit medizinisch weiterbehandelt werden muss.“ Lebensgefahr besteht zum Glück nicht.
Im weiteren Verlauf kam es dann laut Polizei zu wiederholten Versuchen, erneut einen Aufzug zu formieren, sodass die Polizei sich gezwungen sah, zwei Wasserwerfer vorzufahren, um die Absperrmaßnahmen der Einsatzkräfte zu verstärken und eine mögliche Laufstrecke zu blockieren. „Nach anhaltender Begehung von erheblichen Straftaten“ habe man die Kundgebung dann vor 20 Uhr aufgelöst.