
Friedrich Merz will Olaf Scholz nach Ostern als Bundeskanzler ablösen. Doch Rückhalt für eine Kanzlerschaft von Merz gibt es in der Bevölkerung kaum noch. Das aktuelle RTL/ntv-Trendbarometer von Forsa zeichnet ein deutliches Stimmungsbild. So halten nur 32 Prozent der Bürger Merz für geeignet, das Amt des Bundeskanzlers zu übernehmen. Ganze 60 Prozent sprechen ihm die Eignung ab. Besonders kritisch fällt das Urteil in Ostdeutschland aus, wo die Ablehnung noch ausgeprägter ist als im Westen. Lediglich unter den Anhängern der Union findet sich eine Mehrheit, die Merz für kanzlertauglich hält.
Noch Anfang März hatte die Lage für Merz günstiger ausgesehen: Damals sagten 40 Prozent der Befragten, er würde ein guter Kanzler werden. Vor wenigen Wochen gab es bereits den ersten persönlichen Umfrageschock für Merz. Laut einer Civey-Umfrage für die Welt trauen 63 Prozent der Bürger dem CDU-Chef nicht zu, einen Politikwechsel herbeizuführen. Lediglich 26 Prozent glauben noch, dass sich die Politik in Deutschland durch den 69-Jährigen verändern könnte. Elf Prozent sind unentschieden.
Für die Union sieht es ebenfalls nicht rosig aus. In der neuesten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA liegen Union und AfD erstmals mit 24 Prozent gleichauf. Verglichen mit ihrem Bundestagswahlergebnis von 28,6 Prozent haben CDU und CSU mittlerweile über vier Prozentpunkte verloren. Die AfD hingegen konnte ihre Zustimmungswerte kontinuierlich steigern – seit der Wahl am 23. Februar hat sie 3,2 Prozent zugelegt (Apollo News berichtete).
Die SPD liegt unverändert bei 16 Prozent und hält damit ihren Wert der Bundestagswahl weitgehend. In den Wochen nach der Wahl haben die Sozialdemokraten rund 0,5 Prozent einbüßen müssen. Andere Institute sehen die SPD sogar noch schwächer. Die Grünen erreichen nun 11 Prozent und bleiben damit nahezu unverändert. Der neuen Umfrage zufolge erreicht die Linke 11 Prozent, sie würde damit ihr Ergebnis bei der Bundestagswahl ebenfalls ein wenig verbessern.
Bei einer erneuten Wahl hätten das BSW und die FDP derzeit keine Aussicht auf einen Einzug in den Bundestag; beide Parteien liegen der Umfrage zufolge derzeit bei vier Prozent. Die sonstigen Parteien kämen derzeit insgesamt auf sechs Prozent. Die Liberalen verpassten Ende Februar den Wiedereinzug in den Bundestag. Auch das BSW schaffte es aus dem Stand nicht in den Bundestag; der Partei von Sahra Wagenknecht fehlten am Ende nur circa 9.000 Stimmen, um in den Bundestag einzuziehen.