
Rafał Trzaskowski hat laut aktuellen Hochrechnungen die 1. Runde bei der Wahl zum polnischen Präsidenten für sich entschieden. Mit 32,2 Prozent der Stimmen landete der Liberale von Donald Tusks Bürgerplattform am Sonntag knapp vor dem konservativen Kandidaten Karol Nawrocki von der PiS-Partei, der auf 29,7 Prozent der Stimmen kam.
Den dritten Platz erreichte mit 14,5 Prozent der rechtslibertäre Kandidat Slawomir Mentzen (Konfederacja). Es folgten der rechte Kandidat Grzegorz Braun mit 6,3 Prozent, der Liberale Szymon Hołownia mit 4,9 Prozent und der linke Bewerber Adrian Zandberg mit 4,8 Prozent.
Hochrechnungen von 2 Uhr (Quelle: wyborcza.pl)
Das Endergebnis der 1. Runde steht jedoch noch nicht fest. Klar ist nur: Am 1. Juni kommt es in Polen zur Stichwahl zwischen Trzaskowski, derzeit Bürgermeister von Warschau, und Nawrocki, Leiter des Instituts für Nationales Gedenken (IPN), der von der PiS ins Rennen geschickt wurde. Das Ergebnis könnte denkbar knapp werden: Nach den aktuellen Hochrechnungen hätte Nawrocki mit den Stimmen der Anhänger von Mentzen und Braun eine Mehrheit rechts der Mitte von 50,5 Prozent.
Der Historiker Nawrocki wurde von der PiS-Partei aufgestellt.
Den Prognosen zufolge lag die Wahlbeteiligung am Sonntag bei 66,8 Prozent. Bis zum Nachmittag hatten nach Angaben der Wahlkommission mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben – fast drei Prozentpunkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt bei der letzten Wahl dieser Art im Jahr 2020.
Rund 29 Millionen Menschen waren stimmberechtigt, um einen Nachfolger für Präsident Andrzej Duda zu wählen, der laut Verfassung nicht für eine dritte fünfjährige Amtszeit kandidieren darf. Duda war ursprünglich Mitglied der PiS, trat nach seiner Wahl 2015 aber aus der Partei aus.