Algerischer Wissenschaftler Ourghi: „Der Hass auf die Juden gehört zum Islam“

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Bildquelle: NiUS

Er ist in Algerien geboren und aufgewachsen. Heute lehrt der deutsch-algerisch Islamwissenschaftler und Religionspädagoge Abdel-Hakim Ourghi an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und leitet dort den Fachbereich Islamische Theologie/Religionspädagogik. In der Neuen Zürcher Zeitung spricht er über Antisemitismus, den Holocaust und den 7. Oktober. NIUS dokumentiert wichtige Aussagen.

„Wir wurden zu Antisemiten erzogen. In den Schulen wurde völlig selbstverständlich das Bild vermittelt, die Juden seien unsere Feinde. Jude war ein Schimpfwort. Wir wurden mit Judenhass sozialisiert, ohne dass wir uns dessen bewusst wurden. Erst als ich Algerien verlassen hatte, lernte ich Jüdinnen und Juden kennen und sah: Das sind Menschen wie du und ich.

Mit Anfang 20 kam ich nach Deutschland. Da habe ich mich mit dem Zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt und hörte zum ersten Mal davon, dass es einen Holocaust gegeben hatte und dass sechs Millionen Juden von den Nazis getötet worden waren. Das löste eine Sinnkrise aus. Das Gleiche beobachte ich jetzt bei meinen muslimischen Studenten. Sie kennen die Geschichte nicht.“

„Über Holocaust wurde im Gymnasium und an der Hochschule nie gesprochen. Das Bild war klar: Juden sind Täter, Muslime Opfer. Juden sind die, die den Muslimen, den Palästinensern das Land wegnehmen. Erst als Erwachsener fand ich heraus, dass es in meiner Heimatstadt eine Synagoge und einen jüdischen Friedhof gibt.

In Algerien ist der Antisemitismus nach wie vor stark verbreitet. Die Französischlehrerin meines Neffen hat kürzlich in der Schule gesagt: Ich hasse die Juden und verneige mich vor Hitler, weil er sie vernichtet hat. Das gilt als normal.“

„Ich war bestürzt vom Ausmaß des Hasses auf Israel, der sich bei den Muslimen im Westen entladen hat, auch in Deutschland. Über das, was die Hamas gemacht hat, das Töten, die Vergewaltigungen, wurde kaum gesprochen. Nicht nur von den Muslimen, sondern auch von großen Teilen der Linken.

Seit dem 7. Oktober zeigt sich deutlich, dass nicht nur Islamisten antisemitisch sind. Nach dem Attentat sind alle Masken gefallen. Jetzt zeigt sich, wie verbreitet Antisemitismus unter ganz normalen Muslimen ist. Und nicht nur unter Muslimen. Auch in europäischen Städten und sogar in Deutschland kann es sich ein Jude mit einer Kippa auf der Straße zeigen, ohne belästigt zu werden.“

Spuren der Verwüstung nahe Be'eri: Autos in Straßengräben, deren Fahrer am 7. Oktober getötet wurden.

„Es gehört zur islamischen Kultur, sich als Opfer zu stilisieren. Das ist ein taktisches Täuschungsmanöver, um zu mobilisieren und Hass zu schüren. In Europa wird es oft unkritisch übernommen.

Stellen Sie sich vor, Angehörige der IDF (Israel Defense Forces) hätten arabische Frauen vergewaltigt… Aber israelische Frauen scheinen bei der europäischen Linken nicht als Opfer zu gelten.

Die europäische Linke hat den Muslimen gegenüber einen seltsamen Schutzinstinkt. Muslime gelten als eine Minderheit, die bedingungslose Unterstützung braucht. Damit verhindert die Linke, dass die Muslime sich selbst infrage stellen und ihre Geschichte übernehmen. Zum Beispiel, was die Unterdrückung der Frauen im Islam betrifft. Wir Muslime brauchen kein Mitgefühl, sondern Menschen, die uns ermutigen, uns unvoreingenommen mit unserer Religion auseinanderzusetzen.“

Unterricht an einer Schule in Algerien: Vielerorts, so Ourghi, sei hier Judenhass schon im Lehrplan verankert.

„Je mehr ich mich mit dem Islam beschäftige, desto deutlicher habe ich gesehen, wie zentral der Judenhass im Islam ist, wie ich auch in meinem Buch Die Liebe zum Hass schreibe. Es ist nicht so, dass der Judenhass nichts mit dem Islam zu tun hätte, wie immer wieder gesagt wird. Islamisten und muslimische Antisemiten stützen sich auf den Koran und das politische Handeln des Propheten, um den Hass zu legitimieren. Der Hass auf die Juden gehört zum Islam. Seit den Anfängen.“

Auch bei NIUS: Natürlich können wir Antisemitismus abschieben!

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