Absatz-Einbruch in China: Krise bei E-Autos verschärft sich weiter

vor 3 Monaten

Blog Image
Bildquelle: NiUS

In China, dem weltweit größten Markt für batterieelektrische Autos, lag der zusammengerechnete Marktanteil von Volkswagen, Audi, BMW, Mercedes und Porsche 2024 bei nur rund fünf Prozent, 2023 waren es noch 6,5 Prozent gewesen.

Das meldet das Handelsblatt. Basis sind Daten des Dienstleisters Marklines. Diese basieren auf Versicherungsregistrierungen und geben damit einen umfassenden Einblick in die tatsächliche Lage des Marktes.

Insgesamt haben die deutschen Hersteller nur 325.637 Elektroautos in China zugelassen. Das waren 2,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im selben Zeitraum ist die Zahl der Elektrozulassungen in China insgesamt aber um 27 Prozent auf über 6,3 Millionen gestiegen. Auffällig ist die Schwäche der deutschen Premiumhersteller. Der Elektroauto-Absatz von BMW gab um rund ein Prozent nach, die Zulassungen von Mercedes und Audi sank um knapp 25 Prozent. Bei Porsche brachen die Zulassungen sogar um über 50 Prozent ein. Hier traf es besonders den Taycan. Der Elektro-Sportwagen wurde 2024 nur 1845-mal verkauft. Lediglich Volkswagen konnte den Absatz um 17 Prozent erhöhen, lag damit aber weit hinter dem Wachstum des Gesamtmarkts.

Der Xiaomi SU7 kostet weniger als die Hälfte des kostspieligen Porschemodells Taycan.

Dass sich ausgerechnet die Nobel-Elektro-Autos in China schlecht verkaufen, trifft BMW, Mercedes und Audi besonders. Sie sind sehr vom Erfolg ihrer teuren Modelle abhängig, weil sie die höchsten Gewinne einbringen. „Die meisten deutschen Elektromodelle sind für den chinesischen Markt zu teuer und bieten dafür verhältnismäßig wenig Leistung“, sagt Xing Zhou, Partner bei der Strategieberatung AlixPartners.

Tatsächlich gibt es große Unterschiede: Der chinesische Technologiekonzern Xiaomi bietet mit dem SU7 ein dem Porsche Taycan sehr ähnliches Modell an, der aber mit 30.000 Euro nur einen Bruchteil kostet. Der Porsche beginnt bei umgerechnet 123.000 Euro.

Allerdings beherrschen die Deutschen weiter den Markt für hochpreisige Autos mit Verbrenner-Motoren. Die gelten in China immer noch als Statussymbol und seien eine „Schweizer Uhr verglichen mit einer Smartwatch“, wie es deutsche Automanager gerne umschreiben. An den teilweise ruinösen Rabattschlachten mit den chinesischen Elektroanbietern wolle man sich nicht beteiligen, erklärt ein deutscher Konzernmanager.

Ein Mercedes auf einer Automesse im chinesischen Shenzhen.

Die jahrzehntelange Dominanz in China, die der deutschen Autoindustrie in der Vergangenheit zum Erfolg verhalf, ist Geschichte. Es hat sich zum Problem entwickelt, dass deutsche Hersteller überproportional vom chinesischen Markt abhängig sind. Mit den Gewinnen wurden bislang die Investitionen gestemmt und auch weniger profitable Standorte in Europa querfinanziert. Das scheint nun vorbei zu sein.

Mehr dazu: Einige Modelle im Oktober NULL Mal verkauft: Audi und Mercedes will in China keiner mehr haben

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel