
Es wurde der „Herbst der Reformen“ angekündigt, doch in Maischbergers Studio ziehen dunkle Wolken auf. Der Ex Kolumnist und Journalist vom Stern Hans-Ulrich Jörges findet alles doof und ist nur am Meckern. Merz habe von seinen Reformen keine Ahnung und Jörges glaubt nicht mehr daran, dass diese überhaupt kommen werden. Seine Performance sei die eines „Lazy-Fritz“. Auch Annalena Baerbock kommt nicht gut weg. Ihr „Sex in the city“-Video sei „peinlich, nicht humorvoll, banal“, so die stellvertretende Leiterin des Hauptstadtbüros des Redaktionsnetzwerks Deutschland Kristina Dunz. Und dann auch noch mit einem Pappbecher in der Hand – als Grüne geht das doch wirklich gar nicht.
Auch die ehemalige Moderatorin der ZDF-„heute“-Nachrichten Petra Gerster ist genervt von der „Selbstdarstellerei auf Instagram“, aber die Aufregung um das Video versteht sie nicht. Als Jörges dann auch noch Robert Habeck in die Mangel nimmt, endet die Toleranz an dem „Rundumschlag an den Grünen“ für Gerster. Dass dieser dem penetrant fetischhaften Wurstfresser Söder als Abschied „einmal zurückschlage“, sei ihm gegönnt. Die Grünen sind wieder im richtigen Licht – alles beim Alten.
Die Leichtigkeit von Dröge sinkt aber dann doch allzu hart auf den Boden der Tatsachen – um genauer zu sein, dem Boden der „Zahlen, Daten, Fakten“. Denn dieser sichert Habeck als „schlechtesten Wirtschaftsminister“, so Connemann. Dröge und Connemann liefern sich einen Schlagabtausch, welchen manche auch als Zickenkrieg bezeichnen würden. Connemann pocht auf „Zahlen, Daten, Fakten“ und bittet um einen „Fakten-Check“ gegen Dröge. Diese schnauft mehrmals ungehalten und wirft Connemann an den Kopf: „Sie finanzieren die Politik von Trump.“ Das Fazit dieser kleinen Debatte: Robert Habeck holt den Preis für den schlechtesten Wirtschaftsminister und Friedrich Merz den Preis für die meisten gebrochenen Wahlversprechen.
Und wenn sich Zwei streiten freut sich nun mal der Dritte – in diesem Fall die AfD in NRW. Dort habe sich die „AfD-Wählerschaft zementiert“. Für Jörges ist an diesem ganzen Debakel die unfähige Regierung schuld, die ihre Reformen nicht gebacken bekommt. Dunz wirft ein, dass es etwas mehr Optimismus bedürfe. Weswegen der unzufriedene Jörges wieder meckert, dass er das so doch gar nicht gemeint habe. „Das lasse ich mir von Ihnen nicht ans Bein binden“, und baut aus, dass man von den Bürgern nicht verlangen könne, dass sie den Koalitionsvertrag lesen, um über Reformen informiert zu werden. Und überhaupt – alles nur „Geschwätz“.
Dort unterstreichen stattdessen „Qualitätsjournalisten“ ihre gut recherchierten Falschaussagen gegen Charlie Kirk mit Schnipseln aus Debatten, Podcasts oder Vorträgen. Sie erkennen einen rechtsextremen Spalter eben am Schnürsenkel bzw. wissen, was weggelassen werden muss, damit es in das linke Narrativ passt. Hierzu hat Maischberger einen „Experten“ eingeladen. Der Sicherheits- und Extremismusexperte Peter Neumann soll die Polarisierung und Radikalisierung in den USA erklären. Dazu wird ein Beispiel gezeigt: Ein amerikanischer Moderator des Senders Fox News verurteilt die skrupellose Verleumdung von Kirk durch linke Medien und nennt sie „Ratten“. So einen Skandal kann man sich in Deutschland nicht vorstellen – das wäre ja so, als würde eine Journalistin ungeimpfte Menschen als „Blinddarm“ bezeichnen.
So richtig schlau aus Neumanns These wird der Zuschauer aber dann wirklich nicht. Kirk hätte sich bewusst rassistisch geäußert für Aufmerksamkeit, um dann vernünftig zu erscheinen, und so die „Grenzen des Sagbaren ausgeweitet“. Und auch der Täter wird als Sohn einer vorbildlich religiösen, Republikaner-Familie dargestellt. Dabei ist bereits bekannt, dass der Täter sich von linken Ideologien hat radikalisieren lassen. Kein Ton ist darüber von dem „Experten“ zu hören. Dafür betont Neumann lieber, dass die meiste Gewalt in den USA in den letzten Jahren vom rechten Rand komme. Ob sogenannte „Hassrede“ oder antisemitische Straftaten pro-palästinensischer Demonstranten diese Statistik wohl beeinflussen?
Das ist alles nicht wichtig. Bei Maischberger ist das einzig wahre Ziel: vor der Agenda Trumps zu warnen und somit auch vor der AfD. Denn diese planen zusammen die Weltübernahme – um es knapp zusammenzufassen. Die USA sei zwar noch keine Diktatur, so Neumann, doch der Faschismus komme schleichend. Es werde versucht, das System auszuhöhlen und dann abzuschaffen. Und wie jeder weiß: Unliebsame Meinungen haben da keinen Platz und werden mit Gewalt zum Schweigen gebracht.