
Eine Woche vor der Bundestagswahl ist in der Nacht zum Montag erneut ein Abschiebeflug vom Flughafen Hannover gestartet. Ein Airbus A320 hob mit 47 abgelehnten Asylbewerbern an Bord in Richtung Irak ab. Der Flug wurde von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleitet und medial sichtbar inszeniert.
Bereits in der Nacht trafen Polizeifahrzeuge aus verschiedenen Bundesländern am Flughafen ein, um die Abschiebung vorzubereiten. Die Betroffenen wurden in einen geschlossenen Bereich des Terminals gebracht, wo sie auf den Abflug warteten. Beamte der Bundespolizei sowie Mitarbeiter der Zentralen Abschiebebehörde (ZAB) sorgten für einen reibungslosen Ablauf.
Ursprünglich war der Abflug für 8.00 Uhr angesetzt, doch der Start verzögerte sich. Erst um 9.18 Uhr verließ die Maschine deutschen Boden, wie aus Daten des Flugportals Flightradar24 hervorgeht.
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen hatte am Morgen zu einer Kundgebung aufgerufen, um gegen die Abschiebungen zu protestieren. Unter den Ausreisepflichtigen befänden sich nicht nur Straftäter, sondern auch gut integrierte Personen. Unter den Betroffenen soll sich demnach auch der 30-jährige Êzîde Badi Juki S. befinden, der vor dem Genozid des IS geflohen sein soll.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Abschiebungen in Deutschland deutlich gesteigert. Wie die Bild unter Berufung auf einen Sprecher der Bundesregierung berichtet, wurden von Januar bis November 18.384 Menschen aus Deutschland abgeschoben und damit weiterhin deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Dies entspricht einer Steigerung von etwa 20 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. rund 213.000 Asylanträge gegenüber. Laut Bild standen den 18.384 Abschiebungen in den ersten elf Monaten des Jahres 2023 rund 213.000 Asylanträge gegenüber.
Abschiebungen in den Irak bleiben jedoch auf niedrigem Niveau: wie das Bundesinnenministerium gegenüber Apollo News erklärte, wurden 2024 insgesamt 699 Abschiebungen in den Irak vorgenommen.