Adieu, Karl Lauterbach! Der Angstmacher der Nation tritt ab

vor etwa 4 Stunden

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Nur noch eine Woche, dann verlässt Karl Lauterbach das Gesundheitsministerium. Mit Bedauern, wie er sagt, das sei nämlich sein „Traumjob“ gewesen. Der Rest der Republik atmet auf, denn Lauterbachs Amtszeit war geprägt von Corona-Panikmache, Desinformation über die mRNA-„Impfstoffe“ und ungeheurer Verschwendung von Steuergeldern. Seine vielen Irrtümer gestand Lauterbach zu spät und unzureichend ein. Eine Bilanz.

Es war keineswegs so, dass nicht vor ihm gewarnt worden wäre. Gewisse Ungereimtheiten in seinem akademischen Werdegang, die ihm den spöttischen Spitznamen „Karlatan“ einbrachten, waren schon länger bekannt, wurden jedoch erst in den letzten Jahren thematisiert. Die große Stunde des bis dahin als kauzigen Einzelgänger mit Fliege bekannten Karl Lauterbach schlug mit dem Beginn der „Pandemie“. Lauterbach war omnipräsent in den Talkshows der Republik, so manch einer vermutete, dass der „SPD-Gesundheitsexperte“ im Studio von Markus Lanz auf einem Feldbett übernachtete, um etwa zu erzählen, Staubsaugerbeutel seien „das beste Material, um selbst Atemschutzmasken herzustellen“.

Lauterbach mahnte und warnte, stets das Worst-Case-Szenario in den düstersten Farben ausmalend. Seltsamerweise verschaffte ihm das zunehmende Popularität, offenbar konnte manche von seinen Katastrophenvoraussagen gar nicht genug bekommen. Als das lange schier Undenkbare eintrat und Olaf Scholz Lauterbach ihn am 6. Dezember 2021 als neuen Gesundheitsminister vorstellte, jubelte der damalige SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert: „Ihr wolltet ihn – ihr kriegt ihn!“

Die meisten Deutschen wollten Lauterbach weniger als weiland den totalen Krieg. Aber der nutzte seine neue Position, um nicht nur die Paniktrommel zu rühren, sondern auch Dinge in Bewegung zu bringen, die wir alle teuer bezahlen sollten. Die Nerven, die uns Karl Lauterbach gekostet hat, waren noch das geringste Opfer. Da sind zum Beispiel noch die 35 Millionen Impfdosen, die Lauterbach allein im Jahr 2022 zu viel bestellte. Zum Stückpreis von 19,50 Euro, womit summa summarum 682,5 Millionen Euro verbrannt wurden. Apropos verbrannt: 4,6 Millionen Corona-Impfstoffdosen musste die Bundesregierung „thermisch verwerten“, also vernichten lassen, weil sie das Verfallsdatum überschritten hatten. Trotzdem gab Lauterbach 830 Millionen Euro für weitere Millionen Corona-Impfstoffdosen aus, um „für den Herbst gewappnet“ zu sein.

Unablässig trommelte Lauterbach für die Corona-Impfung, die „nebenwirkungsfrei“ sei.

Das Geld der Anderen spielte keine Rolle, wenn Karl Lauterbach sich zum großen Bekämpfer der „Pandemie“ und Retter der vermeintlich Gefährdeten aufschwang. Die nächste Virus-Variante war immer die Schlimmste, da kannte der Minister nichts. Er warnte vor jeder Mutation, vor der neuen Variante EG.5 ebenso wie vor Omikron, das „alles in den Schatten“ stelle, „was wir bisher in der Pandemie gesehen haben.“ Als die Omikron-Variante sich als ungewöhnlich milde herausstellte, war der Seuchenvogel schon wieder einen Schritt weiter, bereitete Deutschland auf ein neues Super-Virus vor – ansteckend „wie Omikron, aber deutlich tödlicher“. Die nächste „Killer-Variante“ dräute jederzeit am Horizont, immer war es „zu früh“, die völlig unverhältnismäßigen Maßnahmen zu beenden.

Im April 2021 sagte Lauterbach: „Diejenigen, die jetzt auf Intensivstationen behandelt werden, sind im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt. Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern. Das ist eine Tragödie.“ Später räumte er ein, es habe sich um eine „persönliche Schätzung“ gehandelt. Er warnte wiederholt vor einem Kollaps der Intensivstationen, basierend auf Gesprächen mit Intensivmedizinern, nur um dann selbst zu sagen, dass die Warnung „übertrieben“ war. Tatsächlich erkrankte der allergrößte Teil der Deutschen entweder überhaupt nicht oder nur leicht, mit grippeähnlichen Symptomen.

Die Wahrheit gestand Lauterbach immer nur scheibchenweise ein.

Ganz Alarmist, nutzte Lauterbach zur Untermalung seiner düsteren Prophezeiungen gern Horror-Zahlen, die sich dann immer wieder als aus der Luft gegriffen herausstellten: „Sieben Prozent der Kinder, das ist unstrittig, die sich infizieren, entwickeln Long-Covid-Symptome.“ „20% der Angesteckten bekommen LongCovid.“ „Jeder 100. Infizierte stirbt.“ Echte Epidemiologen fassten sich nur an den Kopf. Vehement trat Lauterbach auch für langfristige Schulschließungen ein, obwohl Corona vor allem für sehr alte und vorerkrankte Menschen war, die Überlebensrate bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren betrug 99,9987 Prozent.Bei der Fußball-Europameisterschaft 2021 behauptete Lauterbach, beim Umarmen und Anschreien hätten sich „sicherlich Hunderte infiziert und diese infizieren jetzt wiederum Tausende. Die UEFA ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich.“ Natürlich trat nichts dergleichen ein, das Gerede von „Superspreader-Events“ war so hohl wie fast alles, was der entfesselte Rheinländer kundtat.

„Ich muss Jahrzehnte rauchen, um Lungenkrebs zu bekommen, ich muss eine Nacht im Club sein, um in drei Wochen an Covid zu sterben.“ „Viele 40-80 Jährige werden einen Moment der Unachtsamkeit mit dem Tod oder Invalidität bezahlen. Junge Männer werden von Sportlern zu Lungenkranken mit Potenzproblemen.“ Alles Zitate eines Mannes, der auch mal sagte: „Angst machen, Panik schüren und dergleichen – das verbietet sich. Es bringt zum einen nichts, es verängstigt die Menschen…“

Genau das war beabsichtigt, denn alles, vom Maskenzwang über die Lockdowns bis zu den absurden Kontaktverboten lief darauf hinaus, die Menschen in die Impfung zu treiben, die Lauterbach als „gratis“ und „nebenwirkungsfrei“ bezeichnete, obwohl sie, wie sich herausstellte, weder das eine noch das andere war. Sie konnte nicht einmal Infektionen verhindern, womit sich das Gerede von der „Pandemie der Ungeimpften“ erledigt hatte.

„Ich bin jemand, der Ungeimpften keinen Vorwurf macht“, sagte Lauterbach – außer dem, „das Leben anderer Menschen zu riskieren“ (25.11.2021) bzw. „mit dem Leben anderer zu spielen“ (15.11.2021). Druck aufbauen durch Diffamierung und Angst-Rhetorik, das war sein Konzept: „Klar ist aber, dass die meisten Ungeimpften von heute bis dahin entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind.“

Das Robert-Koch-Institut (RKI) musste als weisungsgebundene Behörde nach Lauterbachs Pfeife tanzen. Der verhinderte bzw. verzögerte unter anderem, wie man durch die RKI-Protokolle weiß, die Herabstufung des Corona-Risikos durch das Institut. Oder ließ RKI-Chef Lothar Wieler den Genesenenstatus klammheimlich von sechs auf drei Monate reduzieren. Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) trieb Lauterbach vor sich her, um zynisch hinterherzuschieben: „Wir können dankbar sein, ein solches unabhängiges Gremium zu haben.“

Lothar Wieler und das RKI mussten umsetzen, was Lauterbach vorgab.

Bis zuletzt stemmte sich Lauterbach gegen ein offizielles Ende der „Pandemie“, rühmte sich gar, in Deutschland einen Freedom Day verhindert zu haben, der in anderen Ländern längst gefeiert worden war. Seinetwegen hätte es gern ewig so weitergehen können: „Die Idee, dass das jetzt immer harmloser wird, demnächst eine Erkältungskrankheit, das ist eine ganz gefährliche Legende. Das mag in 30, 40 Jahren so sein, aber nicht für die nächsten zehn Jahre.“ Noch im Dezember 2023 warnte er: „Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann“.

Doch Lauterbachs abenteuerlicher Prognose zum Trotz war Corona irgendwann kein Thema mehr, und der Minister musste sich ein anderes Betätigungsfeld suchen. Die Warnung vor den „Affenpocken zog nicht, und fortan warnte er vor dem Klimawandel: „Heute in Bologna Italien eingetroffen, jetzt geht es in die Toskana. Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weiter geht werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben. Der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende.“

Klima war der neueste „heiße shice“ des Ministers, er redete nunmehr von „Hitzetoten“ und der Notwendigkeit eines „Hitzeschutzplans“, der dann Banalitäten wie „leicht kleiden“, „viel trinken“ und „Schatten aufsuchen“ enthielt. Als Forscher Viren in Überresten eiszeitlicher Tiere aus der Arktis fanden, schrieb Lauterbach: „Der Permafrost taut auf durch den Klimawandel. In den aufgetauten Kadavern sind Viren, mehr als 10.000 Jahre alt. Auch das ist ein Beispiel, wie wir die Kette erst Klimawandel, dann Zoonose, dann Ausbruch, dann Pandemie an uns heranziehen.“ Wenn die Erderhitzung ausbleibt, nimmt Karl Lauterbach für die Panikmache auch gern das Gegenteil: Bei X teilte er eine, wie er schrieb, „beunruhigende Studie“, der zufolge die Atlantische Meridionale Umwälzströmung (AMOC) eine Eiszeit (!) in Nordeuropa und eine Hitzewelle im Süden bewirken könnte: „Europa könnte bis 30 Grad kälter werden.“

Aktuell ist es die Angst vor Russland („Wir sind im Krieg mit Putin“), vor Trump, vor der Gefahr von rechts, die Lauterbach gern mitschürt. Mehrmals verstieg er sich zu kruden Aussagen über konservative Politiker, die er mit dem Dritten Reich in Verbindung brachte, wie etwa Hans-Georg Maaßen, den er für einen „Nazi“ halte, und Friedrich Merz, dem er vorwarf, sich von „Nazis“ unterstützen zu lassen.

Lauterbach unsäglicher Post bei X, den er später löschte.

Im Amt richtete er auch noch einigen Schaden an. Das Krankenhauspflege-Entlastungsgesetz brachte er ein, um die Vergütung der deutschen Kliniken auf eine neue Grundlage zu stellen – weg von den Fallpauschalen, an deren Einführung er selbst einst maßgeblich beteiligt war, aber das Geschwätz von gestern schert Lauterbach ohnehin nicht. Das „Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz“ sollte Kliniken von ökonomischem Druck befreien, führte aber zu Schließungen kleinerer Krankenhäuser. Selbst die Süddeutsche Zeitung kritisierte Lauterbachs Vorgehen als ungeschickt: „Er hat vorgeführt, wie man so etwas lieber nicht macht.“

Die Pflege-Reform sollte die finanzielle Belastung von Pflegebedürftigen senken, führte aber zu Beitragserhöhungen. Die Elektronische Patientenakte (ePA) wurde 2025 eingeführt (Opt-out-Lösung, automatische Nutzung, sofern nicht widersprochen) und soll Gesundheitsdaten zentral speichern, um die Behandlung zu verbessern. Blöd nur, dass der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber Lauterbach für die unzureichende Einbindung rügte und vor Vertrauensverlust warnte. Und Hacker Sicherheitslücken nachwiesen. Nicht wenige äußern Skepsis gegenüber der Datensicherheit und sehen die ePA als Überwachungsinstrument.

Wird wegen seiner erratischen Art wohl in Erinnerung bleiben: Karl Lauterbach.

Was bleibt von Karl Lauterbach? Die Legalisierung von Cannabis, obwohl er selbst junge Menschen vor dem Verliererkraut warnt, und die Erinnerung an bizarre Auftritte, krasse Lügen („Die Wahrheit führt in vielen Fällen zum politischen Tod“) und überaus peinliche Zitate. An mit vielen „Alsos“ garnierte widersprüchliche Erklärungen und Ausflüchte. Immer waren andere schuld. Oder der Wissensstand, der nicht gut gewesen sei. Oder die Datenlage. Oder ein „missglückter Tweet“. Der Karlatan war also ein Betriebsunfall der also deutschen Politikgeschichte, der sich also täglich wiederholte.

Adieu, Herr Lauterbach! Und danke für nichts.

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