AfD 24 Prozent rauf – Abstand zwischen Union und AfD halbiert: Diese Umfrage belegt den Magdeburg-Aschaffenburg-Effekt

vor 3 Monaten

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Beinahe täglich schauen die Parteien und ihre Anhänger gespannt auf neue Wahlumfragen: Wer hat dazugewonnen? Wer hat an Zustimmung verloren? Bei wem zeigt die Kurve nach oben? Welche Debatten und Ereignisse sind die Auslöser?

Der Terror auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg und der tödliche Messerangriff von Aschaffenburg vor wenigen Tagen scheinen jedenfalls eine Entwicklung in den Wahl-Umfragen ausgelöst zu haben. Es zeichnet sich ein Magdeburg-Aschaffenburg-Effekt ab, der sich vor allem zwischen den beiden Parteien an der Spitze abzeichnet – mit deutlichem Aufwind für die AfD.

So sehen die Umfrage-Werte nach den Attentaten von Magdeburg und Aschaffenburg bei der „Forschungsgruppe Wahlen“ für das ZDF aus.

Die Forschungsgruppe Wahlen, die im Auftrag des ZDF immer wieder Befragungen durchführt, gilt als Goldstandard der Umfrageinstitute. Im zwei bis drei Wochen-Rhythmus wird repräsentativ abgefragt, wen die Menschen in Deutschland wählen würden, wäre am Sonntag Bundestagswahl, dazu werden auch Meinungen zu aktuellen politischen Themen und Debatten abgefragt. Auch vom 27. Januar bis zum 29. Januar – also nach dem Aschaffenburg-Attentat und der CDU-Ankündigung, zur Not auch mit den Stimmen der AfD zu handeln – wurden 1428 Menschen befragt.

Am 6. Dezember, vor knapp acht Wochen und vor den beiden schrecklichen Attentaten in Magdeburg und Aschaffenburg, war die Union aus CDU und CSU noch weit und unangefochten mit 33 Prozent an der Spitze, dahinter die AfD mit 17 Prozent Zustimmung und SPD (15 Prozent) und Grünen (14 Prozent) in Schlagdistanz.

Inzwischen – als mögliche Folge eines Magdeburg-Aschaffenburg-Effekts – ist die AfD um knapp ein Viertel in der Zustimmung gestiegen, von 17 Prozent um vier Punkte auf nun 21 Prozent. Im selben Zeitraum haben CDU und CSU vier Prozentpunkte abgegeben, die Union ist von 33 auf 29 Prozent Zustimmung gefallen.

In Aschaffenburg ist die Trauer nach dem Messermord eines abgelehnten Asylbewerbers an einem zweijährigen Jungen und einem 41-Jährigen, der helfend einschreiten wollte, riesig.

Heißt: In nicht einmal acht Wochen hat sich der Vorsprung der Union von 16 Punkten zur AfD auf nun nur noch 8 Punkte halbiert!

Dass es sich dabei um eine direkte Wanderung von einstigen Union-Wähler zur AfD handelt, ist damit nicht gesagt. Wählerwanderungen verlaufen meist komplex, überspringen unterschiedliche Lager oder rutschen stückweise von Partei zu Partei. Fest steht jedoch, dass die AfD von politischen Debatten und Ereignissen der vergangenen Wochen ganz offensichtlich profitiert hat, CDU und CSU hingegen nicht.

So sah die Umfrage der „Forschungsgruppe Wahlen“ noch am 6. Dezember aus.

Den Effekt, den die Entwicklung der Umfragen der „Forschungsgruppe Wahlen“ im Auftrag des ZDF zeigt, sieht man auch beim Blick auf den Durchschnitt aller Meinungsumfragen, nur nicht ganz so stark: Im Mittel sind CDU und CSU seit Anfang Dezember von 33 auf 30,4 Prozent eingebrochen, während die AfD von 18,2 Prozent auf nunmehr 20,7 Prozent an Zustimmung gestiegen ist.

Im selben Zeitraum ist im Mittel aller Umfragen die SPD von 15 auf 16 Prozent gestiegen, die Grünen haben von 12 auf 13,5 Prozent zugelegt, während die FDP stabil rund um 4 Prozent liegt und das BSW von 6,1 auf 4,8 Prozent verloren hat.

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