AfD-Chefin über abgesagtes Kanzler-Duell mit Habeck: „Würde auch nicht an seiner Stelle mit mir in die Arena wollen“

vor 4 Monaten

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Sie ist konzentriert, wirkt bei vielen Themen überlegt und dann doch auch wieder ungewöhnlich offen: Alice Weidel sprach im Interview bei „Schuler! Fragen, was ist“ über ihren Wahlkampf hinter der sogenannten Brandmauer. Und sie äußert Verständnis dafür, dass Robert Habeck ein Duell mit ihr ablehne. Schließlich hätte der Grünen-Spitzenkandidat nicht viel zu gewinnen.

Direkt zu Beginn des Gespräches frage ich die AfD-Chefin: Sind Sie in der Debatte um das Kanzler-Duell zwischen Habeck und Ihnen von seiner Absage enttäuscht? „Also ich bin wenig überrascht. Ich würde auch nicht an seiner Stelle mit mir in die Arena wollen“, sagt die 45-Jährige, „Also das wäre genau das gleiche, als wenn ich mich mit einem promovierten Raketenwissenschaftler über eine Rakete unterhalten würde. So muss sich das anfühlen und dementsprechend habe ich sogar volles Verständnis, dass er sich da wegduckt. Er möchte sich mit mir nicht darüber unterhalten, was er alles verbockt hat.“

Weidel setzt im Anschluss direkt zur Breitseite gegen die Ampel-Koalition an: „Wir haben multiple Krisen: eine Wirtschafts- und Finanzkrise, die Migrationskrise, davon gar nicht mal zu sprechen. Aber wir hatten hier eine Bundesregierung, die an Inkompetenz nicht zu unterbieten war. Und darum sind wir auch jetzt in dieser Krise.“

Alice Weidel im Gespräch mit NIUS-Politikchef Ralf Schuler

Dass man die AfD aus dem Kanzler-Duell im öffentlich-rechtlichen Rundfunk heraushalten wolle – mit dem Argument, dass ohnehin keine Koalition mit den Blauen möglich sei –, dürfe nicht sein. Schließlich, so Weidel, gehöre es einfach zum demokratischen, guten Ton dazu, dass man sich unterhalte. Man müsse Meinungen austauschen. „Und ich kann dazu nur sagen: Ich selbst nehme das auch gar nicht persönlich.“ Ihr Appell an ARD und ZDF: „Ich repräsentiere die Wähler.“ Und diese Millionen an Wählerstimmen „müssen auch inkludiert und gehört werden.“

Weidel, die im Kreis Gütersloh aufgewachsen ist, verweist auch deutlich auf die schon jetzt existierende, konservative Mehrheit im Parlament. Sie erklärt, dass „Reformen jetzt noch möglich wären, aber die CDU mit ihrer Blockadehaltung einfach die Sitzungstage ausgesetzt hat.“ So habe ihre Fraktion verschiedene Anträge zur Abstimmung eingebracht: etwa die Reaktivierung der Kernkraftwerke, die Abschaffung der CO2-Abgaben und die Sicherung der Grenzen. „Das waren die drei Anträge, die wir in der ersten Sitzungswoche mit einbringen wollten. Die wurden von der Tagesordnung runtergewischt.“

Das ganze Interview mit Alice Weidel sehen Sie hier.

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