
Mitten im Gespräch mit einem MDR-Fernsehteam lacht Ahmad A. ins Mikrofon – und spricht mit erschreckender Kälte über den Terroranschlag vom 20. Dezember 2024 in Magdeburg. Sechs Menschen wurden bei dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt getötet, über 300 verletzt. A.s Kommentar dazu: „Schade, dass nicht mehr Menschen gestorben sind.“ Zuvor berichtete die Bild über das unfassbare Interview.
Weiter heißt es von Seiten A.s: „Das war eine Racheaktion aus persönlichen Gründen. Jeder, dem das Gleiche passiert wäre, würde sich auf die gleiche Weise rächen. Was er tat, war eine einfache normale Aktion, ganz einfach“, so der 24-Jährige, der aus Mekka stammt und 2016 nach Deutschland kam. Ihm zufolge sei der Anschlag unvollständig gewesen. Besser wäre es, noch mehr Menschen zu töten, damit der Schmerz dem Schmerz gleicht, den er erlebt hat, ich erlebt habe, jeder saudische Flüchtling hier erlebt hat.“
Das Absperrband in Magdeburg nach dem Anschlag.
Die Aufnahmen stammen aus einem Interview der MDR-Sendung „Exakt“. Ahmad A., ein mutmaßlich radikalisierter Islamist, äußert sich darin zustimmend zum Anschlag, den sein Bekannter Taleb Al-Abdulmohsen verübte. Der 50-jährige aus Saudi-Arabien war mit einem Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Für Ahmad A. ist das offenbar kein Grund zur Trauer. Im Gegenteil: Was sein Bekannter getan habe, sei „vollkommen okay“, sagt er.
Er erklärt dem Reporterteam, der Täter habe sich „verfolgt gefühlt – von Behörden, von der Gesellschaft“. Für ihn offenbar Rechtfertigung genug. Ahmad A., ebenfalls aus Saudi-Arabien, schimpft im Interview über deutsche Behörden, spricht von einem angeblichen Krieg gegen Saudis und kündigt sogar eigene Rache an – wegen seines abgelehnten Asylantrags. Ahmad A., der befragte Islamist, tauchte dabei in Datensätzen von Tarek Al-Abdulmohsen auf, die er an zahlreiche Journalisten zugespielt hatte.
Der Attentäter von Magdeburg, Taleb al-Abdulmohsen
Ahmad A. war der Polizei bekannt, gemeldet war er in Erfurt. Er arbeitete als Psychologe. Doch als das MDR-Team die Behörden nach dem Interview informierte, war er bereits verschwunden – untergetaucht, seit dem Tag des Gesprächs. Die MDR-Recherche deckt zudem auf: Derzeit sind bundesweit 561 Gefährder bekannt – und selbst darüber, wer überhaupt als solcher gilt, herrscht zwischen den Bundesländern Uneinigkeit.
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