
Airbus streicht fast 700 Stellen in Deutschland. Laut dem Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats, Thomas Pretzl, fallen in Deutschland 689 Arbeitsplätze weg, während in Großbritannien, Frankreich und Spanien 1.354 Stellen betroffen sind. Zuerst hatte Bild darüber berichtet.
Bereits im Oktober hatte Airbus angekündigt, bis Mitte 2026 bis zu 2.500 Stellen abzubauen. Nun ist von insgesamt 2.043 Stellen die Rede, vor allem in der Verwaltung und im Raumfahrtbereich. Betroffen sind in Deutschland Standorte wie Ottobrunn bei München, Friedrichshafen am Bodensee, Manching, Bremen, Backnang und Ulm.
„Wir konnten bereits vor Beginn der Verhandlungen betriebsbedingte Kündigungen ausschließen“, so Pretzl. Jedoch seien einige Standorte besonders stark betroffen. Da die Verhandlungen noch liefen, könnten sich die Zahlen jedoch ändern. Pretzl äußerte dabei auch Kritik an der Unternehmensstrategie: „Aufgrund der vorhandenen Arbeitslast kritisieren wir den Stellenabbau, die erneute Reorganisation innerhalb eines Jahres und die unzureichende Vertretung deutscher Manager bei der Leitung des Raumfahrtbereichs.“ Er forderte die deutsche Politik auf, sich stärker für die Sicherung der Arbeitsplätze, Standorte und Technologien einzusetzen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock (beide Grüne) besichtigen ein Airbus-Werk bei Hamburg.
Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus beschäftigt europaweit rund 35.000 Mitarbeiter. Während die Bereiche Militärflugzeuge und Cyber-Sicherheit erfolgreich sind, leidet der Raumfahrtbereich unter finanziellen Verlusten. Im ersten Halbjahr wurden dort hohe Abschreibungen verbucht. Der Markt für Telekommunikations- und Navigationssatelliten steht dabei unter großem Druck. Neue Technologien und Konkurrenten wie SpaceX, das inzwischen der größte Satellitenbetreiber der Welt ist, setzen traditionelle Anbieter unter Zugzwang.
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