
Binnen weniger Minuten waren die deutschen Eurofighter in der Luft – nach Angaben eines Bundeswehrsprechers näherten sich russische Waffensysteme dem rumänischen Luftraum, verletzt wurde dieser jedoch nicht. Die beiden Maschinen starteten von einem Stützpunkt bei Constanța und landeten ohne Zwischenfall wieder.
Der Vorfall markiert den ersten sogenannten „Alarmstart“ der neuen Mission. Seit Anfang des Monats beteiligt sich die deutsche Luftwaffe mit fünf Eurofightern und 170 Soldaten an der Nato-Operation enhanced Air Policing South. Ziel ist es, die Südostflanke des Bündnisses zu sichern und Nato-Partner wie Rumänien zu unterstützen, die über begrenzte militärische Kapazitäten verfügen. Mehrere Mitgliedsstaaten wechseln sich dabei mit der Präsenz ab. Der deutsche Beitrag ist zunächst bis März 2026 vorgesehen.
Die Alarmrotte vor Ort steht rund um die Uhr bereit. Schon seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine häufen sich Zwischenfälle an der Nato-Ostgrenze. Immer wieder kommt es zu russischen Drohnen- oder Raketenangriffen in unmittelbarer Nähe der rumänischen Grenze, zuletzt auch zu Einschlägen von Trümmern auf rumänischem Gebiet.
Während die militärische Präsenz im Osten verstärkt wird, stocken die diplomatischen Bemühungen um Frieden. Internationale Gesprächsformate – zuletzt in Saudi-Arabien und in Washington – konnten zwar eine breite Allianz von Staaten, darunter auch Schwellenländer, an einen Tisch bringen. Doch entscheidende Fortschritte blieben noch aus.
In der Europäischen Union wird über künftige Sicherheitsgarantien für Kiew beraten, die USA sichern weitere Militärhilfen zu. Gleichzeitig fordern Länder wie die Türkei oder Brasilien verstärkt Verhandlungen, die auch Moskau einschließen. Die Positionen bleiben damit verhärtet: Kiew und seine westlichen Partner setzen auf Druck durch Waffenhilfe und Sanktionen, während Russland versucht, mit seiner militärischen Offensive Fakten zu schaffen.
Der jüngste Nato-Alarmstart in Rumänien zeigt dabei einmal mehr, wie fragil die Sicherheitslage an Europas östlicher Grenze bleibt.