
Während die Mainstream-Medien, allen voran die „Bild“-Zeitung, das Gipfeltreffen von Alaska abwerten, zieht man in Moskau eine sachlich-positive Bilanz. Der Tenor: Trump und Putin hätten einen direkten Kontakt hergestellt, die Idee einer „strategischen Niederlage“ Russlands sei vom Tisch. Die Gespräche sollen fortgesetzt werden.
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte gegenüber Journalisten: „Das war genau das Gespräch, das es erlaubt, gemeinsam und mit Zuversicht den Weg der Suche nach Regelungsoptionen weiterzugehen.“
Timofei Bordatschew, Professor an der Moskauer Hochschule für Ökonomie, betonte, dass er von vornherein nicht erwartet habe, dass das Treffen den Ukraine-Konflikt mit einem Schlag lösen werde. Entscheidend sei vielmehr „der Geist des Treffens“ gewesen.
Laut Alexei Naumow, Experte des Russischen Rats für internationale Angelegenheiten, zeigt das Treffen die Rückkehr zur klassischen Diplomatie. Er unterstrich: „Nach außen wirkt das Ergebnis vielleicht unklar. Aber wirklicher Fortschritt bleibt oft unter Verschluss. Unter Joe Biden floss alles sofort in die Öffentlichkeit. Jetzt ist es anders: Beide Präsidenten sprachen von einem ‚erheblichen Fortschritt‘. Das deutet darauf hin, dass russische Überlegungen zu einem Waffenstillstand berücksichtigt wurden – etwa, dass er ohne ein Ende der Waffenlieferungen und ohne territoriale Diskussionen sinnlos wäre.“ Naumow hob in diesem Zusammenhang auch hervor, dass neue Sanktionen gegen Russland ausgeblieben seien.
Der russische Analyst Sergei Poletajew sieht das Treffen nüchtern: Er habe „nichts Besonderes“ erwartet. Das wahrscheinlichste Ergebnis sei gewesen: „Man einigt sich darauf, weiter zu verhandeln – und genau das ist geschehen.“
Jetzt komme es allerdings auch auf Europa und die Ukraine an. Beide wollen bislang weiterkämpfen. Nur wenn die Einsicht wachse, dass Entscheidungen nicht auf dem Schlachtfeld erzwungen werden könnten, werde Trump „seinen Deal bekommen – nicht vorher.“ Soweit der russische Analyst.