
Der ehemalige US-Präsident Joe Biden erwägt eine Rückkehr auf die politische Bühne. Wie der amerikanische Sender NBC News berichtet, hat sich der 82-Jährige in den vergangenen Wochen mit führenden Demokraten getroffen, um seine Unterstützung für die bevorstehenden „midterm elections“ anzubieten. Diese Kongresswahlen im Jahr 2026 gelten für die Demokratische Partei als entscheidend, um der Trump-Regierung wirksam entgegenzutreten.
Biden kündigte an, künftig Spendengelder zu sammeln, aktiv im Wahlkampf mitwirken zu wollen und „alles Notwendige zu tun, um Trumps Vormacht zurückzudrängen“. US-Präsident Trump reagierte auf diese Nachricht in gewohnt kämpferisch-spöttischer Weise mit „I hope so“ („Ich hoffe es“). Innerhalb der Demokratischen Partei sorgt Bidens Vorstoß allerdings für Unruhe.
NBC News zitierte hierzu einen der führenden Spendensammler der Partei. Dieser erklärte, dass Biden zwar in ausgewählten Wahlkreisen eine Hilfe sein könnte, sich momentan jedoch zurückhalten solle. Es sei an der „Zeit, mit einer neuen Führung weiterzumachen“, erklärte der Spendensammler. Die seit längerer Zeit stagnierenden Zustimmungswerte der Demokraten, die mit aktuell 27 % den niedrigsten Wert seit 1990 erreicht haben, seien laut einer anonymen NBC-Quelle auch auf Bidens geistigen Zustand während des letzten Wahlkampfes zurückzuführen. „Wer will schon Biden zurück? Er symbolisiert die Vergangenheit der Partei, nicht die Zukunft“, heißt es aus diesen Kreisen.
Biden war bereits nach seiner schwachen Leistung in einer Wahlkampfdebatte im Juni 2024 von seiner Partei zugunsten der damaligen Vizepräsidentin Kamala Harris fallen gelassen worden und zog sich anschließend aus der aktiven Politik zurück. Der neue US-Präsident Trump kündigte kürzlich an, den Personenschutz für Bidens Kinder aufzuheben und kontroverse Entscheidungen der Biden-Regierung zu untersuchen. Es gebe offenbar den Verdacht, dass zahlreiche Dekrete ohne Bidens Kenntnis verabschiedet wurden.
Eine Rückkehr Bidens könnte somit vor allem Trump nützen, der seit seinem Amtsantritt mehr als 400 Mal auf den ehemaligen Präsidenten verwies, um sein umstrittenes innenpolitisches Vorgehen als Antwort auf angebliche Fehlentscheidungen der Vorgängerregierung zu rechtfertigen.