Allianz, Otto, Henkel: Deutsche Firmen fordern strengere Klimaziele von der EU-Kommission

vor 20 Tagen

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150 Firmen und Investoren befürworten in einem offenen Brief an die Europäische Kommission, das EU-Parlament und den Europäischen Rat, dass sich die Institutionen für ehrgeizigere Klimaziele einsetzen sollen. Die Empfehlung der EU-Kommission, bis 2040 die Emissionen um 90 Prozent zu reduzieren, soll laut dem Wunsch der Firmen verpflichtend werden. „Letztlich ist das Klimarisiko ein wirtschaftliches und finanzielles Risiko“, heißt es in dem Brief.

Die Klimaziele würden den Firmen helfen, Investitionen vorzunehmen, um die Emissionen zu senken. Zu den Unterzeichnern gehören auch deutsche Firmen. Unterzeichnet haben unter anderem Henkel, die Allianz SE oder die Otto Group, zu der auch der gleichnamige Versandhandel gehört. Außerdem haben zahlreiche internationale Firmen wie Google, Ikea, H&M Group oder die Internetsuchmaschine Ecosia unterschrieben.

Im Februar 2024 sprach die EU-Kommission die Empfehlung aus, die Treibhausgase bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Als festgelegtes Ziel ist die Reduktion auf Netto-Null bis 2050 vorgesehen. Das bedeutet, dass nur genauso viele Emissionen ausgestoßen werden sollen, wie aufgenommen werden können. In dem Brief schreiben die Firmen, dass die Reduktion der Emissionen um 90 Prozent eine vollständige Dekarbonisierung der Elektrizität ab 2035 bedeuten würde.

„Wir fordern die EU auf, ein politisches Umfeld zu schaffen, das den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen“ fördere sowie die „Dekarbonisierung des Stromsektors mit erneuerbaren Energien und kohlenstoffarmer Elektrizität“. Subventionen für fossile Brennstoffe sollen gestrichen werden, fordern die Firmen. Stattdessen soll eine Bepreisung von CO₂ Anreize bieten, in kohlenstoffarme Technologien zu investieren. Die 150 Unternehmen wollen ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität leisten.

Sie versprechen sich davon die Schaffung neuer, hochwertiger Jobs. Außerdem gehen die Unternehmen davon aus, dass dadurch die Energiesicherheit für die Bürger und sie selbst gestärkt wird. Die Reduktion um 90 Prozent soll als „Untergrenze und nicht als Obergrenze für den Ehrgeiz betrachtet werden“.

Es ist bemerkenswert, dass die unterzeichnenden Firmen sich an eine teilweise supranationale Organisation wenden, um die Festlegung strengerer Regeln und damit eine Einschränkung ihres Handlungsspielraums zu erbitten.

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