
Anders als der Bundestag wird der Bundesrat anlässlich des Christopher Street Days (CSD) am Samstag die Regenbogenflagge hissen. Wie die Länderkammer am Freitag mitteilte, soll die Fahne vor dem Gebäude „als Zeichen für Vielfalt, Respekt und Toleranz“ wehen. Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) zufolge gehörten diese Werte „ebenso wie Freiheit und Gleichheit zum Kern der Demokratie“.
„Jeder Mensch hat das Recht, ohne Diskriminierung in Würde zu leben und zu lieben“, so die saarländische Ministerpräsidentin. „Dafür steht die Regenbogenflagge: als Bekenntnis zu Werten, denen wir uns als Demokratinnen und Demokraten verpflichtet fühlen.“ Die Demonstration zum diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Berlin findet am Samstag, dem 26. Juli 2025, statt. Der Protestzug startet auf der Leipziger Straße in Mitte, zieht über den Potsdamer Platz weiter nach Schöneberg und verläuft schließlich bis zur Siegessäule im Tiergarten. Unterwegs führt die Parade auch am Gebäude des Bundesrats vorbei.
Für den Bundestag hatte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) in diesem Jahr entschieden, dass die Regenbogenflagge zum Christopher Street Day (CSD) nicht gehisst wird. Sie begründete dies damit, dass die Flagge bereits am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, offiziell am Bundestag wehte und es dabei bleiben solle. Unterstützung erhielt sie von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der sagte, der Bundestag sei kein „Zirkuszelt“.
Die Position von Merz wurde jedoch sogleich vom Berliner Bürgermeister Kai Wegner (CDU) konterkariert. Im Rahmen des 31. Lesbisch-Schwulen Stadtfests hielt er ein T-Shirt mit der Aufschrift „Dem deutschen Zirkus“ hoch. Auf dem Shirt ist der Bundestag als Zirkuszelt dargestellt, geschmückt mit der Regenbogen-, der EU- und der Deutschlandflagge, während Merz mit einer Clownsnase karikiert im Zentrum abgebildet ist. Wegner zeigte das T-Shirt lächelnd in die Kamera.