
Bischof Markel, ranghoher Vertreter der Orthodoxen Kirche Moldawiens, wurde am Karfreitag auf dem moldawischen Flughafen Chișinău an der Ausreise gehindert. Ziel seiner Reise war das Heilige Feuer in Jerusalem – eine zentrale Tradition orthodoxer Christen. Ohne Angabe von Gründen wurde der Geistliche durchsucht und festgehalten. Der Flug startete ohne ihn.
Beobachter vermuten politische Motive. Die moldauische Regierung ist deutlich westlich orientiert und steht der orthodoxen Kirche, der Mehrheitsreligion des Landes, zunehmend kritisch gegenüber. Dass deren Vertreter am höchsten christlichen Feiertag derart schikaniert wird, zeigt, wie schnell Religionsfreiheit zur politischen Verhandlungsmasse werden kann.
Auch in Deutschland beobachten Christen seit Jahren eine schleichende Verdrängung ihres Glaubens aus dem öffentlichen Raum. Der Fall in Moldawien ist ein Signal – und eine Warnung.