
Elon Musk glaubt an die Zukunft – und die Amadeu Antonio Stiftung entdeckt im Hintern Kim Kardashians den „Techno-Faschismus“. Mit diesem Begriff glauben Linke kritisch erfasst zu haben, was sich derzeit in Amerika abspielt, wo Elon Musk Twitter in X verwandelte, um die Meinungsfreiheit wiederherzustellen, Raumfahrtmissionen in Angriff nimmt und Roboter erfindet, die mit Künstlicher Intelligenz befähigt sind.
Vor Kurzem posierte die Medienstar Kim Kardashian, die durch eine Reality-Show berühmt wurde, mit Teslas Cybertruck und Robotern. Bei der linken und steuerfinanziertem Amadeu Antonio Stiftung, die sich selbst zum Ziel gesetzt hat, die deutsche Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu stärken, wirft das die Frage auf:
Wie nur kann sich eine Frau mit migrantisch anmutender Hautfarbe, deren Lebensweg bislang mit progressiven Anliegen assoziiert wurde, freiwillig der Ästhetik der MAGA-Bewegung („Make America great again“) andienen? Die Antwort findet ihre Autorin, Annika Brockschmidt, in der Geschichte Kardashians Hintern.
Im Jahr 2002 – Elon Musk war gerade Anfang dreißig – wurde der von ihm mitbegründete Bezahldienst PayPal von eBay übernommen. Rückblickend erklärte Musk nüchtern:„Meine Erlöse aus dem PayPal-Verkauf betrugen 180 Millionen Dollar. Ich habe 100 Millionen in SpaceX, 70 Millionen in Tesla und 10 Millionen in SolarCity investiert. Ich musste mir Geld für die Miete leihen.“
Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX gründete er mit der kühnen Vision, eines Tages den Mars zu kolonisieren – ein Ziel, das den Rahmen wirtschaftlicher Interessen weit übersteigt.
Im selben Zeitraum, 2004, kam I, Robot mit Will Smith in die Kinos – ein Science-Fiction-Film, der sich mit der außer Kontrolle geratenen Künstlichen Intelligenz humanoider Roboter beschäftigt, die – wie auch die im Film vorkommenden Fahrzeuge – nicht zufällig an Musks eigene Produkte erinnern: den humanoiden Roboter „Optimus“ – auch bekannt als Tesla Bot – sowie die Tesla-Autos. Das liegt nicht nur an technischen Entwicklungen, sondern am bewusst futuristischen Design, das Musk in seinen Firmen konsequent verfolgt.
Diesen futuristischen Gestus fand offenbar auch Kim Kardashian faszinierend. Mitte März posierte sie für ein aufwendig inszeniertes Fotoshooting mit Musks Cybertruck und dem Tesla-Roboter – eine ikonische Ästhetik, irgendwo zwischen Silicon Valley, Science-Fiction und Popkultur.
Doch was für viele wie ein stilisiertes Zukunftsszenario aussah, galt anderen als ideologischer Affront. Vor allem im linken Spektrum, das Kardashian bislang eher als „progressiv“ wahrgenommen hatte, brach sich Empörung Bahn.
Die Amadeu Antonio Stiftung, prominenter Vorposten des antifaschistischen NGO-Komplexes, schaltete umgehend auf Alarmstufe Rot – und setzte Deutschlands lautstärkste Republikaner-Kritikerin auf das Thema an, „Expertin“ schlechthin bei der Frage, warum die US-Republikaner inzwischen waschechte Faschisten sind.
In einem Beitrag ihrer „Nachrichtenseite“ Belltower News sprach Autorin Annika Brockschmidt vom „Techno-Faschismus“; ein derzeit viel genutzter Begriff, der exemplarisch für die Begriffslosigkeit der Linken steht – den hilflosen Versuch, noch etwas von dem, was um sie herum geschieht, zu begreifen.
Die Süddeutsche Zeitung hofft auf „Internet-Schutzmaßnahmen gegen den Techno-Faschismus“, während Deutschlandfunk Kultur titelte: „Techno-Faschismus. Von Elon Musk zur AfD. Diskussion an der Volksbühne“. Einmal mehr scheinen sich Linke in einer Parallelwelt einzurichten, in der etwa Musk einen „doppelten Hitlergruß“ (Brockschmidt) gezeigt hätte. Sie leben in ihren Lügen.
Brockschmidt bezeichnet Donald Trump wortwörtlich als Faschisten. Dass nun auch Kim Kardashian zur „dunklen Seite der Macht“ gewechselt sei, verlangt deshalb nach Vergeltung: War es nicht Kardashian, die afghanische Fußballspielerinnen aus der Gewalt der Taliban rettete und ihnen ein neues Leben in Großbritannien ermöglichte? War sie es nicht, die sich für verurteilte und von systemischem Rassismus betroffene Straftäter einsetzte?
War sie nicht einst „so großartig“, dass auch „Adorno-Leser von ihr lernen“ konnten, wie sich die Taz vor zehn Jahren fragte? Damals, als sich eine Journalistin des Rolling Stone wirklich „auf sie und ihr Denken eingelassen“ hatte – und damit „notwendigerweise auch auf ihren Körper, genauer diesen ‚seltsamen, glorreichen Hintern‘“, wie der Rolling Stone ihn ehrfürchtig anhimmelte? „Wie konnte sie uns nur so verraten?“, muss sich Brockschmidt gefragt haben.
Für ihre Amadeu Antonio Stiftung, deren ideologische Herkunft zwischen DDR-Staatssicherheit und postmoderner Antifa liegt, schrieb Annika Brockschmidt deshalb eine körperpolitische Abrechnung: „Für die Kardashians sind Körperformen Kostüme.“ Dass Kardashian ihre einst üppige Silhouette, die der Rassenexpertise Brockschmidts nach im afrikanischen Kulturraum angesiedelt sei, abgelegt hat – sie also schlicht etwas schlanker geworden ist –, das zeige: Die „Verteidigung einer solchen Aneignung der Körperformen Schwarzer Frauen und Kultur durch die Kardashians“ war nie ein „Zeichen für zunehmende Inklusion“, sondern „schon immer ausbeuterisch“.
Kim Kardashian, 2014: Dereinst beutete sie mit ihrem Po bereits afrikanische Frauen aus, meint jedenfalls die Amadeu Antonio Stiftung.
Und Musk? Der realisiert als Unternehmer munter, was die zeitgenössischen Science-Fiction-Filme ihm präsentierten. Wenn Jungen früher gefragt wurden, was sie einmal werden wollen, lautete die Antwort oft: Astronaut – weil Raketen und der Weltraum das Abenteuer schlechthin bedeuteten. Musk hat diese Sehnsucht nie aufgegeben.
Deshalb baut er Raumschiffe, schreibt KI-Geschichte und bringt die Menschheit weiter – und andere glauben, im Schrumpfen eines prominenten Hinterns den Vormarsch des Techno-Faschismus zu erkennen. Fantasie gegen Furor.
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