Angriff in Berlin: Mann, Machete, Handwerker

vor 2 Monaten

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Bildquelle: Tichys Einblick

Die tägliche, oft tödliche Gewalt nimmt in Deutschland in einer immer beängstigenderen Weise zu. Das Beklemmende daran ist, dass nur noch in Chiffren darüber berichtet wird. Zusammenhänge dürfen nicht hergestellt werden, Offensichtliches nicht mehr benannt werden.

Über die Tat in Aschaffenburg berichtet „t-online.de“ als “mutmaßliche” Tat. Bei den Berichten über die Tat in Berlin kommt „mutmaßlich“ nirgends vor. Auch das ist ein mehr als deutliches Chiffre.

Hier die Überschriften die über ein Tötungsdelikt in Berlin berichten:

• Welt: „Sie wollten ihn aufhalten“ – Handwerker erschlagen Macheten-Mann • t-online: Handwerker sollen Mann mit Baseballschläger erschlagen haben • Bild: Handwerker erschlagen Macheten-Mann mit Baseballschläger • Welt: Handwerker erschlagen Macheten-Mann vor Bäckerei • 20 min: Mann betritt Bäckerei mit Machete – Handwerker schlagen ihn tot • Focus: Dachdecker prügeln Macheten-Mann tot • bz-berlin.de: Fünf Handwerker festgenommen – Macheten-Mann (38) auf Gehweg mit Baseballschläger erschlagen!

Viel mehr als in der Überschrift erfährt man aber nicht im Text. Berichtet wird von vielen Einzelheiten: Straße, Bäckerei bzw. Kiosk, Beleidigung, Baseballschläger, späteres Opfer, offensichtlich frühere Täter, kommt, nachdem er des Geschäfts verwiesen worden war, mit Machete zurück, die jetzt Festgenommenen wehren sich, nackter Oberkörper, Goldkette, Bäcker, kauft immer dort ein – das tatsächlich Wichtige wird aber nicht berichtet. Wer ist der Angreifer, wer der Erschlagene? Woher kommt er? Welchen Status hat er?

Die Polizeikurzmeldung auf X ist in ähnlich unpräziser Wattesprache gehalten: Niemand wurde festgenommen, sondern man hat jemandem „vorläufig die Freiheit entzogen“.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist ein kleinwenig deutlicher: „Wir erleben in der Hauptstadt leider immer häufiger, dass Streitigkeiten mit Gewalt und dem Einsatz von tödlichen Waffen ausgetragen werden. Wir haben große Hoffnungen, dass die Tat lückenlos aufgeklärt wird.“ Aber, WER trägt immer häufiger Streitigkeiten mit dem Einsatz von tödlichen Waffen aus? Seit WANN gibt es diese sich jetzt häufenden Streitigkeiten mit tödlichen Waffen?

Das Verhalten von Politik, Polizei und Medien ist das kleiner Kinder, die glauben, durch das Zuhalten ihrer Augen Unangenehmes nicht sehen zu müssen. Nur halten Politik, Polizei und Medien nicht sich die Augen zu, sondern sie wollen, mit immer mehr Zwang, all denen das Sehen verbieten, die noch klar sehen – und vor allem benennen, was sie sehen.

Die Gegensätze zwischen Wirklichkeit und erträumter politischer Realität werden immer größer. Folglich ist immer mehr Kraft, also Gewalt, nötig, um sie zu verbergen.

Der neue Koalitionsvertrag kündet vom Willen der Politik, genau das zu tun.

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