
Wenige Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in den USA haben die Behörden nun einen Afghanen verhaftet, der einen Anschlag am Wahltag plante. Die Attacke hätte, laut dem US-Justizministerium, große Menschenmengen zum Ziel gehabt. Nasir Ahmad Tawhedi, so der Name des Anschlagsplaners, wohnt in Oklahoma City im Mittleren Westen der USA. Tawhedi unternahm bereits konkrete Schritte, um den Anschlagsplan in die Tat umzusetzen. Demnach soll er, Behörden zufolge, bereits Gewehre gekauft haben. Gleichzeitig hat er sein Haus verkauft und die Umsiedlung seiner Familie nach Afghanistan vorangetrieben.
Verhaftet wurde Tawhedi zusammen mit seinem noch jugendlichen Schwager am Montag. Das FBI konnte ihn stellen, indem sie einen Informanten in Kontakt mit Tawhedi treten ließen. Der Informant kaufte von Tawhedi angebotenes Computerzubehör und bot im Gegenzug an, dem Terroristen Waffen zu besorgen. Inspiriert wurde Tawhedi von Terrorattacken des Islamischen Staats.
Dieser verübt seit Jahren tödliche Anschläge im Westen, zuletzt Ende August auf einem Volksfest in Solingen, wo ein Mann mit einem Messer drei Menschen tötete und acht weitere verletzte. Die Terrormiliz erlebte nach ihrer beinahe vollständigen Zerstörung im Jahr 2018 zuletzt ein Wiederaufleben. Tawhedi soll zuletzt auch in engem Kontakt mit einem Mitglied des IS gestanden haben. Laut Behörden soll er außerdem online immer wieder Propaganda der Terrormiliz konsumiert und weiterverbreitet haben.
Nun sitzt Tawhedi in Haft. Ihm droht ein Leben hinter Gittern. Er ist wegen Verschwörung, dem Versuch, Material an den IS weiterzugeben, und dem Kauf einer Feuerwaffe zur Durchführung eines Terrorakts angeklagt. Tawhedi reiste bereits nach der Übernahme der Taliban im September 2021 legal in die USA ein. Vor der Verhaftung wurde über seine Aufenthaltserlaubnis noch entschieden.
Wie jedes Mal bei einer Präsidentschaftswahl gibt es eine erhöhte Gefahr von politischen Anschlägen. Wie das Wall Street Journal berichtet, gibt es dieses Jahr in Sicherheitskreisen besonders viele Bedenken. Noch nie habe man so viele verschiedene Gefahren für die Sicherheit erkannt. Insbesondere seit dem Hamas-Massaker an israelischen Zivilisten vor etwas mehr als einem Jahr sei die Situation eskaliert. Denkbar ist auch, dass das polarisierte politische Klima in Amerika die Gefahr von Terroranschlägen weiter anheizt.