
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung fordert, dass der Verfassungsschutz an Universitäten im Kampf gegen linken Antisemitismus aktiv werden soll. „Die kritiklose Blindheit gegenüber der Hamas ist wirklich atemberaubend“, sagte Klein gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Bildung schützt nicht vor Antisemitismus, das sollte spätestens jetzt klar sein.“
Die Verharmlosung des Islamismus im linken, akademischen Milieu sei schon vorher bekannt gewesen. „Das Ausmaß an Radikalität, das wir in diesem Milieu sehen“, allerdings nicht. Das „darf der Staat nicht hinnehmen“, so Klein. Er führte aus, dass Antisemitismus losgelöst vom politischen Verhalten Israels existiere. Die reine Präventionsarbeit reiche nicht mehr aus. An Israel würden moralische Maßstäbe angelegt, wie sie an kein anderes Land angelegt werden, so Klein.
„Als die Türkei einen völkerrechtswidrigen Angriff auf Syrien gestartet hat, hat das kaum jemanden interessiert. Israel hingegen wird durch Terroristen angegriffen, verteidigt sich selbst und steht dafür am Pranger“. Außerdem müsse es auch unter Migranten einen Wandel bezüglich ihrer Stellung in der deutschen Erinnerungskultur geben.
„Sie müssen wissen, dass sie als Teil dieses Landes eine Verantwortung für Israel und die Juden innehaben, auch wenn ihre Vorfahren vielleicht aus der Türkei stammen“, forderte der Antisemitismusbeauftragte. Darüber hinaus forderte Felix Klein eine Verschärfung des Strafrechts. Die Billigung von Terror im Ausland müsse unter Strafe gestellt werden, ebenso wie der Spruch „From the river to the sea“, der zur Auslöschung des Staats Israels aufruft. Ein Aufruf zur Vernichtung anderer Staaten soll prinzipiell unter Strafe gestellt werden.
Über Trumps Gaza-Plan sagte Klein, dass die Berichterstattung teilweise übertrieben gewesen sei, da Trump nicht von Vertreibung gesprochen habe. Er halte es „nicht für verkehrt, radikal und einmal völlig neu zu denken“. Trump habe von einer Umsiedlung gesprochen, während der Gaza-Streifen neu aufgebaut werde. Die Idee einer internationalen Verwaltung halte er für einen „vernünftigen Vorschlag“.