„Apokalypse“ und „Weltuntergang“: Luisa Neubauer dreht in ihrem neuen Buch nun richtig frei

vor 2 Monaten

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Luisa Neubauer malt in ihrem neuen Buch über das Klima das Ende der Welt an die Wand. Sie bedient sich einer extremen Sprache, ein Denken, das besorgniserregende Züge annimmt. Nicht einmal die Klimawissenschaft spricht von einer Apokalypse.

In den öffentlich-rechtlichen Medien ist sie ein gern gesehener Gast, ein Gesicht der Jugend, das für etwas Gutes stehe. Im Namen des Guten Schlechtes zu bewirken, ist allerdings kein Widerspruch. Luisa Neubauer stellt in ihrem aktuellen Buch, „Was wäre, wenn wir mutig sind?“, extreme Behauptungen auf, die auch durch das IPCC, den sogenannten Weltklimarat, nicht gestützt sind. Laut der Aktivistin befinden wir uns auf dem Weg „schnurstracks in den Untergang“, sie schreibt: „Leute, guckt euch das an, die Apokalypse zum Anfassen.“ Per Smartphone sei man heute in der Lage „den Weltuntergang live auf unsere Couch zu holen.“ Sie meint das nicht als Übertreibung: „Die Wissenschaft (…) hat klargemacht, dass der Planet die Menschen überleben wird, wir ihn aber nicht.“

Wenn sich Neubauer mit einem Kleid in der Öffentlichkeit zeigt, auf dem steht „hot, hotter, dead“, dann meint sie das buchstäblich so. Luisa Neubauer glaubt, dass wir bald alle sterben werden.

Was Luisa Neubauer hier behauptet, hat mit der Wirklichkeit rein gar nichts zu tun. Jim Skea, Chef des Instituts, wandte sich bereits im vergangenen Jahr gegen den Radikalismus der Klimabewegung. Im Interview mit dem Spiegel sagte er:

„Die Welt wird nicht untergehen, wenn es um mehr als 1,5 Grad wärmer wird. Es wird jedoch eine gefährlichere Welt sein. Die Länder werden mit vielen Problemen kämpfen, es wird soziale Spannungen geben. Und dennoch ist das keine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Wir werden auch bei 1,5 Grad Erwärmung nicht aussterben.“

Neu sind Weltuntergangsfantasien nicht, neu ist nur, dass sie in den Medien als „politischer Aktivismus“ unterstützt werden, der „die Wissenschaft“ hinter sich habe – was nicht stimmt. Die als maßgeblich geltende Klima-Institution kann Luisa Neubauer für ihre Angstmache gerade nicht in Beschlag nehmen.

Menschen, die glauben, dass das Ende der Welt bevorsteht, hat es immer gegeben, Endzeitsekten gab es im zwanzigsten Jahrhundert viele. Den letzten Weltuntergang datierten beispielsweise die Zeugen Jehovas auf das Jahr 1975, es war die vierte falsche Prognose, seitdem nennt die Sekte keine konkreten Zeitpunkte mehr für das Ende der Welt. Die Zeugen Jehovas wählten einen günstigen Zeitpunkt für ihre Weltuntergangsprophezeiung, berichtete der Spiegel, denn in den 1970er-Jahren florierten Katastrophenfilme, die Ängste aufgriffen. „In Zeiten von Unsicherheit und Krisen floriert das Geschäft mit latenten Urängsten“, hielt das Hamburger Nachrichtenmagazin im Jahr 1975 als kritische Gegenwartsdiagnose fest. Die „Lust am Weltuntergang“, so der damalige Titel, regierte nicht nur das Kino, sondern auch Sekten.

Weiter schreibt der Spiegel: „Bildlich hingegen ist das Ende aller Tage stets grausam – Feuersbrunst am Himmel, einstürzende Hochhäuser, flüchtende Menschen.“ So stellten sich die Zeugen Jehovas im Jahr 1975 den Weltuntergang vor.

Es ist eine Bildsprache, die auch Luisa Neubauer nutzt. Für sie sind Waldbrände, die politischem Versagen geschuldet sind (NIUS berichtete), ein Symbol für die „größte Krise des Jahrhunderts“, weil sie sich diese als Klimaapokalypse vorstellt.

Im Versinken in Weltuntergangsszenarien hat der wahrheitsgerechte Umgang mit den Fakten das Nachsehen. „Beim Schnorcheln zwischen den zerkochten Korallen müssen wir stark sein“, schreibt Neubauer und behauptet damit, dass Meerwasser inzwischen klimabedingt anfängt zu kochen. Nun fängt Wasser erst bei 100 Grad an zu sieden, wärmer als maximal dreißig Grad wird es auch in tropischen Meeren nicht, wo die Korallen zu Hause sind, die wiederum bei Wassertemperaturen zwischen 23 und 29 Grad Celsius gedeihen. Es gibt „zerkochte Korallen“ also nur in den Köpfen von Menschen, die den Boden der Realität längst verlassen haben.

Luisa Neubauer sieht aktuell Dinge geschehen, die schlicht nicht passieren: Über den „Weltuntergang“ schreibt sie: „Der wird nämlich längst auf TikTok gestreamt, von strahlenden Influencer:innen, die einen hochauflösenden Hot Girl Summer auf dem zelebrieren, was von den maledivisischen Inseln noch übrig ist.“ Für Neubauer befinden wir uns jetzt gerade, in diesem Moment, mitten im Weltuntergang, der sich darin zeige, dass Teile der Malediven bereits wegen eines steigenden Meeresspiegels untergegangen sind. Man fragt sich, wie es solche Falschbehauptungen durch ein Lektorat schaffen können. Die Malediven sind heute noch genauso groß wie noch vor Jahren, auch wenn panische Klima-Verängstigte seit Jahren prophezeien, dass sie untergehen werden.

Aktuelle Luftaufnahme der Malediven. Sie sind noch da.

An einer Stelle schreibt Luisa Neubauer: „Die Welt bebt vor uns, brüllt uns praktisch an.“ Im Satz davor spricht sie von „Gaslighting“: „Der Duden definiert Gaslighting als ‚Ausübung von psychischer Gewalt, durch die das Opfer manipuliert, desorientiert und in seiner Realitäts- und Selbstwahrnehmung stark verunsichert wird'“.

Was sie hier anspricht – Desorientierung, Manipulation und Verunsicherung –, ist genau das, was der Klima-Alarmismus insgesamt betreibt. Wie Axel Bojanowski in Bild kritisiert, erleben Schüler dank „Augmented Reality“, also virtueller Realitätserweiterung, in deutschen Klassen „einen brennenden Wald und Flutkatastrophen“, und zwar „fast als wären sie mittendrin“, wie der WDR darüber berichtete. Eben deshalb werden viele Kinder heute depressiv: Sie werden verängstigt von Predigern apokalyptischer Szenarien, die ihnen – wie Luisa Neubauer – einreden, dass die Welt untergeht. „Psychische Gewalt“ ist das durchaus zu nennen.

Skurril wird es, wenn sie den französischen Philosophen Bruno Latour zitiert: „‚Die Beeinträchtigung der Beziehung zur Welt‘ – so lautet die wissenschaftliche Definition von Wahn“. Man möchte, ergänzend, Neubauer auf ein berühmtes Zitat Sigmund Freuds aufmerksam machen, der einst sagte: „Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt.“

Neubauer hat fast eine halbe Million Follower, ein Essay von ihr war Teil der niedersächsischen Abiturprüfungen, sie gilt als seriös. Was aber richtet sie bei den jungen Menschen an, die ihr Buch lesen und ihre Weltuntergangsfantasien ernst nehmen?

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