„Sie beten auf dem Platz, danken Gott oder tragen Shirts mit ,Jesus‘-Aufschrift: ARD stellt christliche Fußballer an den Pranger

vor 16 Tagen

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„Sie beten auf dem Platz, danken Gott oder tragen Shirts mit ‚Jesus‘-Aufschrift: Manche Fußball-Profis leben ihren Traum ganz offen“, sagt die Moderatorin des TikTok-Clips. Der kurze Beitrag fasst einen Artikel der ARD-Faktenfinder zusammen, der unter dem Titel „Religiöse Fußball-Influencer für Evangelikale“ über ein vermeintlich gefährliches Phänomen unter Fußballern berichtet: christliche Missionierung.

Die Tagesschau warnt vor christlichen Fußballern. #OerrBlog pic.twitter.com/6EL9sG0Q9t

„Einige gehen sogar an Schulen und reden dort mit Jugendlichen. Auf den ersten Blick vielleicht harmlos. Kritikerinnen und Kritiker sagen aber: Achtung! In manchen Fällen könnte dahinter gezielte Missionsarbeit stecken“, führt die Moderatorin weiter aus. Vor allem beim Evangelikalismus sei das ganz typisch, denn eines der Hauptziele von „konservativen protestantischen Strömungen innerhalb des Christentums“ sei es, andere Menschen von ihrem Glauben zu überzeugen.

Namentlich erwähnt werden HSV-Spieler Davie Selke oder Felix Nmecha von Borussia Dortmund, die Gesten ihres christlichen Glaubens öffentlich zeigen.

Borussia-Dortmund-Spieler Felix Nmecha.

Dass Fußballer sich am besten darum kümmern sollten, gut Fußball zu spielen, und religiöse Missionierung sein lassen sollten: an sich ein legitimer Kritikpunkt. Nur: Warum wurde dieses durchaus präsente Phänomen bislang noch nie bei muslimischen Spielern kritisiert?

Der X-Account „ÖRR-Blog“ hat den Clip am Donnerstag gepostet, in den Kommentaren darunter sind viele Menschen überzeugt: Das gezielte an den Pranger stellen von christlichen Spielern zeugt von Einseitigkeit und Scheuklappen, was muslimische Missionierung angeht.

„Unglaublich. Dabei ist es der Islam, der weltweit massiv missioniert, auch in Europa. Und zwar der fundamentale Islam. Die religiösen Strömungen im Islam, die Glauben und Moderne als vereinbar sehen, sind massiv in der Minderheit und bedroht“, schreibt eine Userin. Ein anderer meint: „Worüber die ARD Tagesschau übrigens NICHT berichtete: die große Kalifat-Demo in Hamburg oder auch andere diverse Islam-Kundgebungen in Deutschland, egal ob Leipzig, Berlin, München uvm.“

Muslimische Spieler wie Antonio Rüdiger und Mesut Özil stellen ihren Glauben mit großer Öffentlichkeit zur Schau. Der Mainzer Spieler Moussa Niakhaté hielt sich während des Ramadan an das Fasten und legte in einem Bundesligaspiel 2022 kurz nach Sonnenuntergang eine Trinkpause ein, um sein Fasten zu brechen. Eine öffentlichkeitswirksame Aktion.

Dass Rüdiger außerdem mehrfach den muslimischen Tauhid-Gruß zeigte, löste keine kritische Berichterstattung aus. Dabei wird die Geste des erhobenen Zeigefingers von islamistischen Terroristen weltweit genutzt: von Osama bin Laden, als dieser die Anschläge vom 11. September feierte; von ISIS-Terroristen, die Menschen bei lebendigem Leibe verbrannten und den Horden der Hamas, die durch Israel zogen und 1.200 Menschen bestialisch ermordeten.

Nationalspieler Antonio Rüdiger beim offiziellen UEFA-Shooting vor der EM.

Evangelikale sind in Deutschland eher ein Randphänomen. Die Evangelische Allianz Deutschland (DEA), ein zentrales Netzwerk evangelikaler Christen, vertritt nach eigenen Angaben etwa 1,3 Millionen Gläubige. Dem gegenüber leben in Deutschland laut der Studie „Muslimisches Leben in Deutschland 2020“ des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) etwa 5,3 bis 5,6 Millionen Muslime.

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