ARD erstellte für Doku falsche AfD-Accounts auf TikTok

vor 2 Monaten

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

„Echte Männer sind rechts“ und „Schau keine Pornos“ sind zwei der berühmtesten Aussagen von AfD-Politiker Maximilian Krah auf der Plattform TikTok. Doch nicht nur Krah ist auf TikTok erfolgreich. Etliche weitere Politiker der Partei sowie Unterstützer kämpfen auf der Plattform um Aufmerksamkeit – und dies zum Teil sehr erfolgreich.

Die ARD hat sich deswegen in der Dokumentation „Die TikTok-Armee der AfD“ mit dem Erfolg der Partei auf der Plattform beschäftigt. Neben Interviews mit Erik Ahrens und Patrick Kolek, die beide einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der AfD auf der Plattform geleistet hätten, hat die ARD auch mehrere Fake-Accounts erstellt, um zu simulieren, zur AfD-TikTok-Bubble zu gehören und mit anderen TikTok-Influencern der AfD in Kontakt zu treten.

So entstanden die Accounts @brina_bawue, @die_einzigste_alternative, @stabilderdeutscher0 und die @anti_woke_gang. Der Account @brina_bawue wird von einer realen Person geführt, die sich als Sabrina Schäfer ausgibt, unzufrieden und Single ist. Im Laufe der Recherche äußert sich der Account positiv zur AfD. Bei dem Account @die_einzigste_alternative wollten die Macher der Sendung einen klassischen Fanaccount der AfD nachahmen. @stabilderdeutscher0 ist hingegen ein nationalistischer Account und die @anti_woke_gang ist vor allem gegen links und grün. Die letzten drei Accounts setzen vor allem auf KI-generierte Bilder und teilen teilweise auch Inhalte anderer AfD-Accounts.

Das Vorgehen der ARD bei dieser Recherche stößt auch auf Kritik. Der Journalist Peter Welchering, der auch schon für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gearbeitet hat, schreibt auf der Plattform zur Erstellung der Fake-Accounts: „Das ist berufsethisch nicht mehr vertretbar. Das sage ich als langjähriger ÖRR-Journalist und ehemaliges Mitglied des Deutschen Presserates.“

Click here to display content from Twitter. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Inhalt von X immer anzeigen

In der Doku selbst werden Einwände gegen das Vorgehen schon vorweggenommen. Ihr investigatives Vorgehen, das im ersten Moment wie Wahlwerbung für die AfD erscheint, ist aus ihrer Sicht gerechtfertigt, wenn es Rechercheergebnisse bringt.

Zudem wurde das Projekt von einem Medienrechtsanwalt begleitet. Dieser erklärt in der Dokumentation, dass man sich zwar als Journalist zu erkennen geben muss, aber „wenn es ein besonderes Recherchebedürfnis gibt, verdeckt so recherchieren, ist es erlaubt.“ Dies ist seiner Auffassung nach hier der Fall.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel