
Die ARD will Moderator Louis Klamroth künftig stärker in medienübergreifende Projekte einbinden. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Senderkreise berichtet, soll der 35-Jährige regelmäßig ein neues Format moderieren, das speziell für die ARD-Mediathek entwickelt wird und sich an ein jüngeres Publikum richtet. Zudem soll Klamroth mehrmals im Jahr Sendungen zu kontroversen gesellschaftspolitischen Themen präsentieren, bei denen Bürger zu Wort kommen.
Die ARD-Programmdirektion bestätigte entsprechende Überlegungen. Man wolle den politischen Diskurs mit innovativen Formaten weiterentwickeln und zukunftsfähig machen, hieß es aus Senderkreisen. Im Fokus stünden vor allem Formate für jüngere Zielgruppen, die mit klassischem linearem Fernsehen kaum noch erreicht werden.
Die Pläne erfolgen vor dem Hintergrund rückläufiger Zuschauerzahlen bei Klamroths Talkshow „Hart aber fair“. Bereits im Mai hatte der WDR mitgeteilt, dass die Sendung in eine verfrühte und verlängerte Sommerpause geschickt wird. In der Folge übernahm Sandra Maischberger den bisherigen Sendeplatz am Montagabend. Ihre Talkshow wird im Juni zum Teil dreimal wöchentlich ausgestrahlt.
Bereits kurz nach dem Amtsantritt Klamroths Anfang 2023 war die Zahl der geplanten Ausgaben von „Hart aber fair“ von 30 auf 20 pro Jahr reduziert worden. Die ARD sprach damals von einer „strategischen Neuausrichtung“, mit dem Ziel, politische Inhalte stärker im digitalen Raum zu verankern. Gleichzeitig bleibt offen, wie es mit dem Format unter Klamroths Leitung langfristig weitergeht.
Ungeachtet der Entwicklung betont die ARD, Klamroth solle eine „zentrale Rolle“ im digitalen Bereich einnehmen. Das klassische Talkshow-Portfolio mit „Maischberger“, „Miosga“ und „Hart aber fair“ soll laut dpa-Informationen zunächst bis 2027 fortgesetzt werden. Die Verlängerung steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Rundfunkräte von WDR und NDR. Teilweise sind auch noch Vertragsverhandlungen offen.