
Nachdem bereits die USA ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angekündigt haben, möchte auch Argentinien die UN-Organisation verlassen. „Präsident Javier Milei hat Außenminister Gerardo Werthein angewiesen, Argentinien aus der WHO zurückzuziehen“, erklärte der Regierungssprecher Manuel Adorni am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.
Als Gründe wurden Differenzen beim Umgang mit der Gesundheitspolitik während der Corona-Pandemie genannt. Darüber hinaus übte die argentinische Regierung auch Kritik: Die WHO habe „ewige Quarantänemaßnahmen ohne wissenschaftliche Unterstützung gefördert“. Mileis Pressesprecher kritisierte überdies auch die Vorgängerregierung, die sich diesen Forderungen unterworfen habe.
Daraus resultierend habe Argentinien den umfassendsten Lockdown auf dem Globus eingeleitet, hieß es weiter. Tatsächlich verhängte die argentinische Regierung vor allem 2021 knallharte Ausgangssperren – was letztlich auch die Wirtschaft des sowieso schon armen Landes beeinträchtigte. Nach offiziellen Angaben starben in Argentinien dennoch 130.000 Menschen an Covid-19.
Bei über zehn Millionen Infektionen liegt die Letalitätsrate somit bei 1,3 Prozent – in Deutschland bei nicht einmal 0,5 Prozent. Das südamerikanische Land weist zudem eine höhere Impfquote auf als beispielsweise europäische Länder: 91 Prozent der Bevölkerung Argentiniens erhielten mindestens eine Impfung gegen das Virus, in Deutschland sind es 78 Prozent.
Mit dem Austritt folgt Milei jetzt Donald Trump, der unmittelbar nach seinem Amtsantritt am 20. Januar den Ausstieg der USA aus der WHO bekanntgegeben hatte (Apollo News berichtete). Die US-Regierung gilt als wichtigster staatlicher Geldgeber der UN-Organisation und hat im letzten Jahr etwa 18 Prozent des Budgets der WHO bereitgestellt.
Im Vergleich zu der von den USA bezahlten Summe in Höhe von 260 Millionen Dollar dürfte der wegfallende Beitrag Argentiniens mit acht Millionen zunächst nicht ins Gewicht fallen. Vielmehr geht es dem südamerikanischen Land um eine symbolische Handlung: „Wir Argentinier werden es nicht zulassen, dass eine internationale Organisation in unsere Souveränität und schon gar nicht in unsere Gesundheit eingreift“, erklärte Pressesprecher Adorni.