
Der Afghane Farhad Noori, der am 13. Februar mit seinem Auto in eine Verdi-Demonstration in München raste, ist verlegt worden. Von der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stadelheim in München wurde er in die psychiatrische Abteilung der JVA Straubing verlegt. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung am Montag. Die psychiatrische Abteilung des Gefängnisses ist nicht mit einer psychiatrischen Klinik gleichzusetzen.
Warum und wie lange er verlegt wurde, ist offen. Eine entsprechende Anfrage der Süddeutschen Zeitung ließ der Generalbundesanwalt mit Verweis auf das laufende Verfahren unbeantwortet. Gegenüber Bild sagte die Anstaltsleitung, dass der Mann „zur medizinischen Behandlung in die JVA Straubing überstellt“ worden sei. Am Montag soll Farhad Noori einem psychiatrischen Gutachter vorgeführt werden, der beurteilen soll, ob eine eingeschränkte Schuldfähigkeit oder eine Schuldunfähigkeit vorliegt.
Ein Drogentest, der kurz nach der Verhaftung durchgeführt worden war, habe nichts ergeben, „was die Schuldfähigkeit irgendwie beeinflusst haben könnte“, wie Ermittler sagten. Einen Tag nach dem Anschlag hatte die Generalstaatsanwältin Gabriele Tilmann von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) von einer „islamistischen Tatmotivation“ gesprochen. Bei der Verhaftung hatte der Afghane „Allahu akbar“ gerufen und gebetet.
Eine erste Vernehmung des Mannes ergab, dass seine Tat nach eigener Aussage „religiös motiviert“ sei, wie Tilmann es bezeichnete (Apollo News berichtete). Der Täter gab an, dass Allah ihm die Tat befohlen habe und er die Menschen „alle ins Paradies schicken“ wollte, wie Bild berichtete (mehr dazu hier). Wie Bild berichtete, sei der Afghane wegen Halluzinationen in Behandlung gewesen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagten Ermittler, dass sie dazu keine Kenntnisse hätten.
Am 13. Februar war der 24-jährige Afghane Farhad Noori mit seinem Auto in eine Verdi-Demonstration gerast. In der Folge dessen starben die 37-jährige Deutsch-Irakerin Amel, die in der Münchener Stadtverwaltung arbeitete, und ihre zweijährige Tochter Hafsa. Weitere 60 Personen wurden verletzt. Der Afghane hatte einen Koran im Auto liegen, als er die Tat beging (mehr dazu hier). Aus Anteilnahme an den Opfern des Anschlags wurden viele Faschingsveranstaltungen in München abgesagt.