
Mit Charlie Kirk wurde nicht nur eine bedeutsame Person des öffentlichen Lebens und führende Stimme des US-Konservatismus erschossen, sondern ein Mensch, der sich in einer polarisierten Welt für Dialog einsetzte. Einer, der konkret vorlebte, was Meinungs- und Diskursfreiheit bedeuten, und wie man Debatten in einer von Emotionalisierung geprägten Zeit sachbezogen führt, getragen von gegenseitigem Respekt.
Eindringlich warnte er davor, den politischen Gegner zu entmenschlichen, sah in freier Auseinandersetzung den besten Schutz vor Eskalation und Radikalisierung: ein Vorbild, sollte man meinen, für jeden, unabhängig von der politischen Positionierung.
Doch die politische Linke demaskiert sich angesichts dieses Attentats. Zahlreiche Reaktionen auf seine Ermordung bezeugen eine menschliche Verrohung und innere Verrottung, die ihresgleichen sucht.
In den sozialen Medien äußern nicht nur anonyme Nutzer unverhohlen Häme und Freude über den Tod des 31-Jährigen. ZDF-Drehbuchautor Mario Sixtus vergleicht Kirk mit einem Dealer, der an seinen eigenen Drogen stirbt – weil dieser für Waffenbesitz eintrat. „Wenn Faschisten sterben, jammern Demokraten nicht“, setzt er noch einen drauf, und auch da endet die Hasstirade nicht: Mit der Behauptung, dass „Waffen Leben retten“, habe Kirk ja womöglich recht gehabt, man wisse schließlich nicht, „was er noch angerichtet hätte“. Scham- und grenzenlose Verhöhnung eines Mordopfers.
Kommentare und Bilder finden ihren Höhepunkt wenig überraschend bei Sebastian Hotz, der den Wunsch „Ruhe in Frieden“ mit dem Bild eines Affen illustriert – der Schimpanse aus der Vorabendserie „Unser Charlie“.
Genau diese Entmenschlichung prangerte Charlie Kirk an, und genau diese Entmenschlichung ist es, die die Hemmschwelle zu Gewalt signifikant senkt.
Die nach außen hin propagierten „Werte“ der Linken erweisen sich damit als reine Lippenbekenntnisse. Die Fiktion, man trete für Gerechtigkeit, Menschenwürde oder Diversität ein, verhüllt nur unzureichend, dass Hass, Intoleranz und Grausamkeit Kern linker Ideologie sind, Enthemmung und zivilisatorischer Dammbruch das erklärte Ziel.
Anstand und Pietät würden es gebieten, den Tod eines jungen Familienvaters zu bedauern und zu betrauern – völlig unabhängig von inhaltlichen Differenzen. Wer sich dazu nicht einmal öffentlich durchringen kann, und sei es nur, um den Schein zu wahren, beweist damit, dass er die Grundlagen unserer Gesellschaft ablehnt und selbst zu minimaler Empathie nicht mehr fähig ist.
Medien üben sich derweil in Feindmarkierung und Framing: Immerhin, ein MSNBC-Kommentator wurde umgehend gefeuert, nachdem er den Sachverhalt so einordnete, als sei Kirk letztlich für seinen Tod selbst verantwortlich. Deutsche Medienschaffende fürchten sich nicht vor derlei Konsequenzen. Im Deutschlandfunk wird Kirk der Lüge bezichtigt, die Süddeutsche bezeichnet ihn als „rechtskonservativ“. Seine Bereitschaft, mit jedem in Dialog zu treten, wird von der Tagesschau als konfrontativ dargestellt und verwandelt sich bei n-tv in „Scharfmacherei“.
Dass er ein „Trump-Unterstützer“ war, soll allzu großem Mitgefühl für ihn, seine Witwe und die zwei kleinen Kinder, die er zurücklässt, vorbeugen. Der Spiegel meldet: „Er gilt als Verbündeter von US-Präsident Donald Trump und Einflüsterer dessen ‚MAGA‘-Bewegung. Nun hat es auf einer Veranstaltung von Charlie Kirk in Utah einen Schuss gegeben.“ Ach, einen Schuss hat es gegeben? Er „attackierte Transgender-Menschen. Er säte zudem immer wieder Zweifel an den staatlichen Maßnahmen während der Covid-Pandemie“. Das schreibt Beatrice Steineke vom ZDF über Charlie Kirk. So wird ein Mordanschlag gerechtfertigt. Im woken Wahn will die FAZ nicht fehlen: Partei. „Mit seiner Organisation „Turning Point USA“ begeisterte er junge Menschen für Donald Trump, für rassistische Ideen und den christlichen Nationalismus.“ Nichts könnte falscher sein.
Der WDR nimmt es spielerisch: Im „WDR News-Podcast“ sprachen sie über den Mord an „Trump-Freund“ Charlie Kirk: „ein Schock für die Trump-nahe MAGA-Bewegung“. „Richtig krass. Kirk sitzt da auf ’ner kleinen Bühne und spricht, dann hört man so’n Ploppgeräusch – also so’ne Waffe wahrscheinlich mit Schalldämpfer.“
Manipulation, die ein schiefes Bild zeichnet und Zuschauer und Leser täuscht. Hier tun sich nicht nur menschliche Abgründe auf, sondern auch fachliche: Denn so wird nicht zuletzt auch verschleiert, warum dieser Mord am Vorabend des 11. September die US-Amerikaner derart erschüttert. Es ist eben gerade kein polemischer Ideologe, der hier erschossen wurde, sondern ein Mann, der in gewisser Weise das Wesen und Ideal der USA repräsentiert. Ein „College drop-out“, der sich auszeichnete durch Charisma und Frömmigkeit, durch Eigeninitiative, bürgerschaftliches Engagement, Unabhängigkeitsdrang und Glaube an Selbstwirksamkeit, die jedem Amerikaner zusteht.
Ein sprachliches Husarenstück liefert die Zeit, die am frühen Donnerstagmorgen titelt, es habe sich um einen „Schusswaffenangriff“ gehandelt. Auch hier wird also der Boden bereitet, um Kirk aufgrund seiner liberalen Haltung zu Waffenbesitz – eine in den USA verbreitete und nicht auf Konservative beschränkte Position – eine Mitschuld an seinem Tod zu unterstellen.
Damit führen die entsprechenden Medien nahtlos eine Desinformationspolitik fort, die man nicht anders denn als geistige Brandstiftung bezeichnen kann. Denn es ist das fortwährende hysterische Alarmgeschrei, das jede nur andeutungsweise konservative Positionierung als Faschismus betrachtet, das in verunsicherten, ideologisierten Menschen den Eindruck erweckt, dass sie Widerstandskämpfer seien, und dass die Situation Gewaltanwendung erfordere.
Einer Anja Reschke, die Julia Ruhs als rechtsextrem bezeichnet, sollte es schlaflose Nächte bereiten, dass ihre Hetze gegen die Kollegin womöglich irgendwann in Taten münden könnte. Dass irgendwann jemand die von ihr insinuierte Übernahme der öffentlichen Medien durch „Nazis“ und „Faschisten“ mit Gewalt verhindern will.
Wer jahrelang Menschen einredet, eine faschistische Diktatur in den USA oder ein Viertes Reich von Weidels Gnaden stehe in Deutschland kurz bevor, der befeuert eine Haltung, die Mord als legitimes Mittel zur Verteidigung der „wehrhaften“ Demokratie betrachtet.
Ob dieses Attentat zu weiterer Polarisierung und Radikalisierung führt, oder ob sich die Resilienz der amerikanischen Gesellschaft nun in einer vereinten Kraftanstrengung äußern wird, sich gemeinsam erneut den amerikanischen Idealen zu verschreiben, wird sich zeigen. Solange aber linke und woke Kräfte daran festhalten, dass Gegner ihrer Positionen Feinde sind, denen kein Respekt, keine Würde, keine Rechte zustehen, wird die Überwindung gesellschaftlicher Spaltung kaum gelingen.
Und die Zeichen deuten darauf, dass die Linke daran ohnehin kein Interesse hat. Denn je näher die Niederlage im Kulturkampf, den sie selbst vom Zaun gebrochen hat, rückt, desto aggressiver und gewissenloser eskalieren ihre Akteure. Andersherum hat diese Ideologie bereits so sehr an Boden verloren, dass ein „chilling effect“ durch die Ermordung Charlie Kirks nicht zu erwarten ist. Dass es nun gefühlt jeden treffen kann, der sich ungeschützt als Dialogpartner anbietet, wird die Gegner der woken und linken Transformation der Gesellschaft darin bestärken, sich dem simultanen Rückfall in Rechtlosigkeit, politische Willkür und Gewalt entgegenzustellen.