
Nachdem Apollo News kürzlich aufdeckte, dass der Otto-Versand islamische Kinder-Hijabs und Gebetskleider für Mädchen ab fünf Jahren anbot – woraufhin Otto die Produkte stillschweigend von seiner Webseite entfernte –, zeigt sich nun: Auch auf dem Kaufland-Marktplatz werden ähnliche Artikel angeboten. Über die Plattform, auf der Drittanbieter ihre Waren verkaufen, während Kaufland Zahlungsabwicklung und Marketing übernimmt, finden sich Vollverschleierungen für Mädchen im Vorpubertätsalter sowie Kinderbücher, die den Hijab als Selbstverständlichkeit im Alltag zeigen.
So wird dort etwa ein „Kinder-Gebetskleid“ für Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren verkauft. Angeboten wird das Kleid unter dem Titel Abaya Muslim – langer Hijab Tesettür Namaz Elbisesi mit dem Bild eines lächelnden Mädchens in rosa Vollverschleierung.
Doch die Bekleidung ist nur ein Teil des Angebots. Besonders auffällig ist das Sortiment an Kinderbüchern rund um den Hijab. So erzählt das Bilderbuch „Mein Hijab und ich“ die Geschichte eines jungen Mädchens, das sich durch das Tragen des Kopftuchs „besonders“ und „mit seinem Glauben verbunden“ fühlt. Im Buch tauchen auch die Mutter, die Schwestern und die Lehrerin auf – alle selbstverständlich mit Kopftuch. Das Ganze wird den jungen Lesern als fröhliche Normalität präsentiert.
Ein weiteres Werk trägt den Titel „Welche Farbe hat mein Hijab?“. Inspiriert von der Frage eines Grundschulkindes, warum Mädchen wie sie in der Kinderliteratur kaum vorkommen, stellt das Buch muslimische Frauen in verschiedenen Berufen vor – von Ärztin über Politikerin bis Künstlerin. Die Gemeinsamkeit aller Vorbilder: Sie alle tragen Hijab. Die Botschaft ist eindeutig: In allen Rollenbildern tritt die Frau mit Kopftuch auf.
Und schließlich findet sich auch das Buch „My Mum’s Hijab“, das in Gedichtform erklärt, warum Mütter Kopftuch tragen. Die Geschichte beginnt in der Schule, wo Mitschüler Fragen stellen. Die Tochter klärt ihre Klassenkameraden auf – und vermittelt dabei islamische Werte. Auch hier wird der Hijab nicht als religiöse Vorschrift, sondern als liebevolle Selbstverständlichkeit inszeniert.
Ob Kinderkleidung oder Bücher – das Angebot auf dem Kaufland-Marktplatz macht sichtbar, dass Produkte rund um den Hijab längst Teil des allgemeinen Onlinehandels in Deutschland geworden sind.