
Mehr als eine Viertelmillion Menschen haben im vergangenen Jahr den deutschen Pass erhalten. Das ist die höchste Zahl an Einbürgerungen seit Beginn einheitlicher Erhebungen im Jahr 2000. Am häufigsten erlangten Syrer die deutsche Staatsbürgerschaft.
Laut einer Umfrage der Welt wurden allein in 13 Bundesländern 249.901 Personen eingebürgert. Drei Bundesländer – Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein – machten keine Angaben. Die tatsächliche Zahl der Einbürgerungen dürfte somit noch deutlich höher liegen. Die Gesamtzahl wird meist Anfang Juni vom Statistischen Bundesamt bekanntgegeben.
So viele Einbürgerungen gab es in 13 Bundesländern:
Nordrhein-Westfalen: 68.703Bayern: 54.518Baden-Württemberg: 37.806Hessen: 24.915Berlin: 21.802 Rheinland-Pfalz: 12.266Hamburg: 9.598Bremen: 4.832Sachsen: 4.408Brandenburg: 3.764Saarland: 2.787Thüringen: 2.640Mecklenburg-Vorpommern: 1.862
Ein Mann aus der Elfenbeinküste feiert seine Einbürgerung.
2023 hatten die Behörden deutschlandweit 200.095 Personen einen deutschen Pass ausgestellt, was der bisherige Rekordwert war. Inzwischen wachsen die Zahlen weiter. Migranten aus Drittstaaten, die seit 2015 ins Land kamen, sind der Haupttreiber für den Anstieg. Ein weiterer Grund ist die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, die am 27. Juni 2024 in Kraft trat. Seitdem können Einwanderer den deutschen Pass schon nach fünf Jahren statt nach acht Jahren erlangen.
Ein großer Teil der Antragsteller stammt aus Syrien. Demnach erhielten allein in Nordrhein-Westfalen 24.349 Syrer den deutschen Pass, in Bayern waren es 9.351 Syrer und in Rheinland-Pfalz 4.503 Syrer.
Die sogenannten Turbo-Einbürgerungen nach drei Jahren, die ebenfalls mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts eingeführt wurden, spielten kaum eine Rolle. In Rheinland-Pfalz zählten die Behörden 20 solcher Einbürgerungen, in Baden-Württemberg 16, in Niedersachsen vier, in Hamburg drei, in Thüringen „weniger als drei“ und in Bremen gar keine. Union und SPD wollen diese Turbo-Einbürgerung wieder abschaffen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde am Mittwoch ins Kabinett eingebracht. Auswirkungen dürfte diese geplante Rückabwicklung kaum haben.
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