Auto-Anschlag in Mannheimer Innenstadt: Mindestens 2 Tote +++ Deutscher Staatsbürger festgenommen

vor etwa 2 Monaten

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Bildquelle: NiUS

In der Mannheimer Innenstadt ist eine Person mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast. Dabei wurden laut übereinstimmenden Medienberichten mindestens zwei Personen getötet und mehrere Personen schwer verletzt. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Es ist unklar, ob es weitere Tatverdächtige gibt, so die Polizei. Zur Anzahl und Schwere der Verletzungen können bisher keine Angaben gemacht werden. Nach NIUS-Informationen gehen die Behörden von einer absichtlichen Tat aus.

Der Täter liegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verletzt im Krankenhaus. Er ist demnach deutscher Staatsbürger. Die dpa will aus Sicherheitskreisen erfahren haben, dass die Polizei nicht von Mittätern ausgeht.

Laut Bild sind 25 Menschen verletzt worden, davon 15 schwer. Mannheim24 berichtet, dass aktuell im Universitätsklinikum Mannheim drei Patienten, die mit einer hohen medizinischen Dringlichkeit eingestuft wurden, akutmedizinisch versorgt werden. Zwei davon seien Erwachsene, eines ein Kind. Die Intensivstation der Universitätsklinik hatte zwischenzeitlich Katastrophenalarm ausgerufen, wie „Rheinpfalz“ berichtete.

Ein Polizei-Großeinsatz läuft. Der Polizeisprecher Stefan Wilhelm äußerte sich vor Ort:

Am Montagnachmittag raste der schwarze Pkw, der vom Paradeplatz aus in Richtung Wasserturm fuhr, mit schneller Geschwindigkeit in eine Menschenmenge. Abgerissene Gliedmaßen sind über die Strecke verteilt, die der Fahrer entlangfuhr, wie ein Video zeigt:

Fotos vom Einsatzort zeigen einen Menschen, der unter einer Plane verborgen ist:

Am Einsatzort liegt ein zertrümmerter Gegenstand, bei dem es sich um einen Rollator handeln könnte. Daneben ein Paar Schuhe.

Laut Augenzeugen-Berichten sollen im Bereich der Haltestelle „Strohmarkt“ zahlreiche Trümmerteile liegen. In unmittelbarer Nähe fanden Wiederbelebungsmaßnahmen statt.

Auch ein dpa-Reporter berichtet, dass am Ort des Geschehens Trümmer zu sehen waren, mindestens eine Person lag demnach abgedeckt unter einer Plane.

Ein Video soll die Festnahme des Täters zeigen:

Ein weiteres Video zeigt den Einsatz:

Am Einsatzort wurde erste Hilfe geleistet, wie Aufnahmen zeigen:

In sozialen Medien kursieren Fotos, die einen schwarzen Ford Fiesta (Kennzeichen Ludwigshafen) zeigen sollen. Auf den Fotos ist das Fahrzeug schwer beschädigt. Die Frontscheibe ist auf der Fahrerseite komplett zerstört. Der Scheinwerfer auf der Fahrerseite fehlt und deutet auf die Wucht der Zerstörung hin.

Mit diesem Auto raste der Fahrer in die Menge.

Die Frontscheibe des Wagens ist komplett demoliert.

„Es ist schrecklich hier, keiner weiß, was passiert ist, man sieht nur Verletzte und den Toten, und man weiß nicht, was man machen soll“, sagt ein Schausteller zur Lage gegenüber dem Mannheimer Morgen. Ein Rettungshelikopter ist auf dem Mannheimer Schlossplatz gelandet. Viele Passanten und Gaffer erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte, berichtet die Zeitung.

Einsatzkräfte in Mannheim.

Die Mannheimer Innenstadt ist teilweise gesperrt.

Der Anschlag hat sich laut Polizei am Paradeplatz zugetragen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rief die Warnstufe „Extreme Gefahr“ für den Raum Mannheim aus. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH teilt mit: Die rnv-Linien L1, L2, L3, L4, L4A, L5, L5A, L6, L6A und L7 werden großflächig umgeleitet. Der Stadtbahnbetrieb zwischen Mannheim und Ludwigshafen ist eingestellt.

Nach Angaben der Polizei gibt es auch im benachbarten Ludwigshafen wegen des Einsatzes in Mannheim vermehrte Kontrollen. Man unterstütze mit Kontrollmaßnahmen im Innenstadtbereich und auf den Brücken nach Mannheim, teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit.

Der Kindermaskenball, der ab 14 Uhr im Mannheimer Rosengarten stattfinden sollte, wurde abgesagt. Eigentlich hätten dort 800 Kinder feiern sollen. Der Mannheimer Morgen zitiert einen Vereinssprecher: „Wir lassen die Kinder aber trotzdem in den Rosengarten rein, damit sie nicht auf der Straße und in Sicherheit sind, und bewirten sie kostenlos“.

Ein NIUS-Reporter, der sich vor Ort befindet, berichtet, dass alle Läden in der Innenstadt geschlossen sind. Menschen verlassen die Innenstadt, überall ist Blaulicht zu sehen. Viele schauen bangend auf ihr Handy.

Polizisten in der Mannheimer Innenstadt.

Die Mannheimer Innenstadt.

Mittlerweile ist eine Pferdestaffel am Tatort unterwegs:

Der Tatort.

Der jetzige Tatort befindet sich nur 500 Meter von jenem Ort entfernt, an dem im Mai letzten Jahres der Islamkritiker Michael Stürzenberger von einem Islamisten niedergestochen und der Polizist Rouven Laur ermordet wurde: dem Mannheimer Marktplatz.

Gestern legte die Gewerkschaft der Polizei am Mannheimer Marktplatz einen Kranz für Rouven Laur nieder.

Mittlerweile ist Andreas Stenger, Präsident des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, am Tatort eingetroffen. Derweil untersucht die Spurensicherung das Tat-Fahrzeug.

Stenger trifft am Tatort ein.

Die Spurensicherung im Einsatz.

Ermittler fotografieren die Spuren.

Es sollte ein ausgelassener Tag werden. Kostümiert. Gut gelaunt nahm die Bundesinnenministerin am Rosenmontagszug in Köln teil – jetzt brach sie ihren Auftritt ab. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat wegen der Ereignisse in Mannheim ihre Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln vorzeitig abgebrochen. Die Ministerin werde laufend unterrichtet, teilte ein Sprecher mit. „Die Rettung von Menschenleben, Versorgung von Verletzten und die ersten Ermittlungen durch die Behörden in Mannheim stehen jetzt im Vordergrund“, fügte er hinzu.

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