Bäckermeister Patrick Seefluth: „Wir wollen nichts geschenkt haben, aber wir wollen Planungssicherheit“

vor 3 Monaten

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Deutschland im Wahlkampf: Politiker und Parteien kämpfen um die Macht. Kleine Handwerksbetriebe kämpfen um ihr Überleben.

Bei „Schuler! Fragen, was ist“ rechnet der Berliner Bäckermeister Patrick Seefluth von der „Konditorei Laufer“ vor: „Im Jahr 2023 hatten wir monatliche Rohstoffkosten von circa 40.000 Euro. Das sind im Jahr 2024 jetzt 50.000 Euro geworden. Wir haben Lohnkosten gehabt im Jahr 2023 von monatlich von 130.000 Euro. Da sind wir jetzt monatlich bei 150.000 Euro im Jahr 2024 angelangt, und auch die Energiekosten sind rapide gestiegen. Da habe ich leider nur ein Beispiel von 2022 und 2023: Im Jahr 2022 lagen wir bei 65.000 Euro und im Jahr 2023 bei 130.000 Euro. Es hat sich verdoppelt.“

Das ganze Interview sehen Sie hier:

Seefluth packt selbst jeden Tag in der Bäckerei mit an. Am Tag des Interviews ist er um 1.30 Uhr aufgestanden, weil ein Mitarbeiter krank geworden ist, für den er einspringen musste. Er erinnere sich noch gut an einen Empfang im Roten Rathaus, dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. „Damals war Franziska Giffey (SPD) unsere Bürgermeisterin und hat die Festrede für 750 Jahre Bäckerinnung gehalten. Wir hatten eine ganz tolle Zusammenkunft von allen Bäckern aus Berlin und Brandenburg. Die haben gesagt, wir können nicht mehr, wir wollen nichts geschenkt haben, aber wir wollen Planungssicherheit.“ Geändert habe sich nichts, sagt Seefluth.

Seefluth fordert Planungssicherheit für seine Bäckerei.

„Uns wurde Hilfe versprochen. Aber es ist bis heute leider nichts passiert. Das waren wie immer nur leere Worte.“ Und dann ist da immer noch dieser Satz von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): „Wir gehen ja nicht insolvent, wir hören einfach auf zu produzieren. Vorübergehend. Ich weiß auch nicht ...“ Der Bäcker ist noch immer fassungslos: „Ich meine, das ist unser Wirtschaftsminister!“

‚Wir haben zwei Weltkriege überlebt‘, sage sein Vater immer, erzählt der Bäckermeister, da werde man mit der aktuellen Krise auch noch fertig. Aber manchmal liege er schon nachts wach und wisse nicht, ob und wie es weitergehe. „In der Corona-Zeit habe ich palettenweise Mehl gebunkert, weil wir starke Lieferengpässe hatten, damit ich täglich das Brot rausschaffen konnte. In den Supermärkten waren die Regale leer, und wir haben in Doppelschichten Brot gebacken.“

Das ganze Interview können Sie hier anschauen.

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