Baerbock ist überall

vor 1 Tag

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Bildquelle: Apollo News

Man dachte, nach Annalena Baerbock könnte es mit der Repräsentation Deutschlands in der Welt nur noch bergauf gehen. Hört man allerdings Johann Wadephul dabei zu, wie er über den Iran spricht, muss man sich getäuscht sehen. Mit stockenden Worten liest er vom Blatt ab und will „alle Seiten“ dazu auffordern, zu deeskalieren – sein Lieblingswort ist „gleichzeitig“ und nachdem er darüber gesprochen hat, wie gefährlich es ist, dass der Iran jetzt Atombomben baut, ruft er „beide Seiten“ auf, ihre „Position zu überdenken“.

Ok. Der Iran will eine Atombombe bauen und prügelt jeden Tag schon seinen Kindern ins Hirn, das oberste Ziel sei die Auslöschung von Israel und der Juden. Das soll man bitte überdenken. Und Israel? Soll Israel überdenken, sich nicht vielleicht doch auslöschen zu lassen?

Beim Bericht aus Berlin werden die Sprecher der verschiedenen Bundestagsfraktionen zur Lage hintereinander eingespielt, und eigentlich kann man sie kaum mehr auseinanderhalten – allseits hört man etwas von „Deeskalation“. Deeskalation ist ein Wort, das so viel bedeutet wie: Ich habe nichts zu sagen. Es ist die Sprache der absoluten Weltfremdheit und der totalen Bedeutungslosigkeit, eine bürokratische Sprache, die das außenpolitische Establishment in den letzten Jahrzehnten etabliert hat, wie ein hässliches Uhrwerk.

Auch die CDU ist dabei, die im Wahlkampf noch auf ihre pro-israelische Position rekurrierte. Und selbst die AfD weiß offenbar auch nicht mehr so ganz, wie sie zum Thema Islamismus steht. Tino Chrupalla verurteilte jedenfalls den israelischen Angriff und ruft „die Beteiligten zur Mäßigung auf“. Der Chef des Compact-Magazins, Jürgen Elsässer, wirft meinem Apollo-Kollegen Max Roland sogar einen „nazimäßigen Islamhass“ vor. In der Israel-Frage findet sich die größte aller politischen Achsen zusammen – die Achse all jener, die am Ende ihres politischen Verständnisses nur die Unterwerfung kennen.

Dann wird mit dem Völkerrecht argumentiert, dem Lieblingswort all jener, die Politik gänzlich außerhalb der Realität betreiben wollen – abgesehen davon, dass der Iran im vergangenen Jahr hunderte Raketen direkt auf Israel abgefeuert hat (wir sehen hier also alles andere als einen „Angriffskrieg“). Es sind Fantasieargumente aus dem sicheren Wohnzimmer heraus.

Israel aber blickt jener Realität ins Gesicht, die wir nicht sehen wollen. Ein Regime, das in Radikalität selbst Al-Qaida in nichts nachsteht, ausgestattet mit Atombomben? Für die Auslöschung des ganzen Staates Israel würde eine einzige Bombe reichen. Was empfehlen wir den Israelis – abwarten? Darauf warten, bis der islamistische Terrorismus mächtig genug ist, um sie auszulöschen? Ganze fünf Verhandlungsrunden mit US-Präsident Trump sind zuvor an der mangelnden Bereitschaft des Iran gescheitert, eine friedliche Lösung zu suchen – der Durchbruch hin zur einsatzfähigen Atombombe ist nicht mehr weit.

Annalena Baerbock verkörperte die Politik einer grenzenlos naiven Außenpolitik perfekt, eine Politik voller hoher moralischer Sprüche, ohne Kenntnis und ernsthafte Bereitschaft zur Beschäftigung mit den Fragen der Zeit, eine Politik, die nur davon lebte, der Realität nicht ins Auge sehen zu müssen. Doch man sollte sich nichts vormachen. Andere Politiker tragen Krawatte und sprechen besser Englisch, doch die Grundsätze ihrer Politik sind dieselben. Man möchte den Islamismus schlichtweg nicht als das begreifen, als was er sich uns jeden Tag selbst präsentiert: Grenzenlos gewaltbereit, willens zum Massenmord und mit offenem Hass gegen jeden, der sich ihm in den Weg stellt.

Diese Realität will man einfach nicht sehen, also setzt man auf Appeasement. Wenn in Deutschland muslimische Schüler Lehrer mobben und quälen oder gleich ein Messer herausholen, setzt man auf Integrationskurse und LGBT-Seminare – wenn der Iran Israel mit Waffengewalt auslöschen will, philosophiert man über die regelbasierte Ordnung und ergeht sich in einem deutschen Fetisch: dem Ruf nach Deeskalation. Alle Seiten machen ja schließlich Fehler. Sie sind nicht mehr in der Lage, zu unterscheiden, zu bewerten und Interessen zu definieren. Sie betreiben die Politik der Unterwerfung.

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