
Ausgerechnet am Vorabend der erbitterten Redeschlacht um die Abstimmung über das Asylgesetz am Freitag hat bei CDU-Politiker Armin Laschet ein geselliger Abend mit dem politischen Gegner stattgefunden. Schwarz-grün-friedlich soll man zusammen gefeiert haben. Die Gästeliste liest sich brisant, Laschet veröffentlichte bereits ein Statement dazu.
Die Spannungen zwischen den Bundestagsparteien waren selten so groß, die Stimmung der Politiker untereinander noch nie so nah am Gefrierpunkt. Könnte man meinen! Jetzt stellt sich heraus, dass Spitzenpolitiker, die am Freitag im Bundestag mit härtesten Worten und Vorwürfen gegeneinander antraten, offenbar noch am Vorabend einträchtig beim Weinchen zusammengesessen haben.
Laut Bericht des Stern hatte CDU-Urgestein Armin Laschet am Donnerstagabend zur gemütlichen Runde geladen, an der auch die grüne Außenministerin Annalena Baerbock und CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz teilgenommen haben sollen. Zwei Hauptakteure der eskalierten Plenardebatte am folgenden Freitag, die mit einer Niederlage für CDU-Chef Merz ausging.
Unter den Gästen sollen auch der Grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, die Grüne Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt und der ehemalige CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)anwesend gewesen sein. FDP-Chef Christian Lindner war laut Bericht eingeladen, nahm jedoch nicht teil.
Die Laschet-Party sorgt für so viel Aufregung in den sozialen Medien, dass CDU-Politiker Laschet dazu ein Statement auf X veröffentlichte.
Laschet rechtfertigt das Treffen: „In den USA geben sich zuweilen Demokraten und Republikaner nicht mehr die Hand. Feindschaft pur. Bei uns ist es noch möglich, dass Menschen aus demokratischen Parteien miteinander reden. Ob im Parlament oder bei einer privaten Einladung, bei der sich Freunde und Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Diplomatie sehen“. Die Medien, die über das Treffen berichten, kritisiert er: „Dass einzelne Medien das voyeuristisch als ‚schwarz-grünes Treffen‘ framen, ist unangemessen und übergriffig, erst recht, wenn Gäste aus allen demokratischen Parteien anwesend sind. Und es zerstört jeden privaten geschützten Raum, den wir gerade in angespannten Zeiten brauchen, wenn wir nicht in Feindschaft enden wollen.“