
Als erster regulärer Redner im neuen Deutschen Bundestag sprach Bernd Baumann für die AfD. Er hielt als parlamentarischer Geschäftsführer eine Rede zu einem Antrag der AfD, um Gregor Gysi als Alterspräsident zu verhindern. Der AfD-Politiker begrüßte die Konstituierung. Den anderen Parteien warf er vor, diese herausgezögert zu haben. Union, SPD und Grüne hätten einen früheren Termin „wie ein Parteienkartell“ verhindert.
„So konnten sie mit den längst abgewählten Mehrheiten des alten Bundestages gleich dreimal das Grundgesetz ändern, gegen den Wählerwillen. Im hier neu gewählten Bundestag hätte es keine Mehrheit gegeben.“ Der Union warf er unterdessen „gigantischen Wahlbetrug“ vor: „Wer die CDU wählt, bekommt am Ende Links-Grün, er bekommt offene Grenzen, Massenmigration, 72 Geschlechter und die rot-grüne Regenbogenfahne ganz oben auf dem Bundestag.“
Mehrmals wurde Baumann von Alterspräsident Gregor Gysi ermahnt. Gysi erinnerte den AfD-Politiker daran, dass dieser zur Geschäftsordnung zu sprechen habe. Baumann bezog sich darauf und nannte die Eröffnung „ein abgekartetes Spiel“. 2017 hatten die damaligen Fraktionen im Bundestag die Geschäftsordnung geändert, um einen AfD-Alterspräsidenten zu verhindern.
Dr. Bernd Baumann, @AfD, prangert die seit 2017 von CDU/SPD geänderte, jahrhundertelange Parlamentstradition an, daß das stets älteste Mitglied an Lebensjahren, als Alterspräsident die konstituierende Sitzung eröffnet.
🔺“ Das Machtkartell aus @spdde @cducsubt und… pic.twitter.com/MQ7yLQM8kA
— Andreas Patzwahl (@APatzwahl) March 25, 2025
Seitdem eröffnet nicht mehr der nach Lebensjahren, sondern der nach Dienstjahren im Bundestag älteste Abgeordnete die konstituierende Sitzung eines Bundestags. Wäre die Regelung beibehalten worden, würde Alexander Gauland von der AfD dieses Mal die Sitzung eröffnen. Diese alte Regelung wollte die AfD mit ihrem Antrag wieder einsetzen. Baumann betonte in seiner Rede, dass Gauland, „nach jahrhundertelanger Parlamentstradition, rechtmäßiger und wahrer Alterspräsident hier im Hause“ sei.
Dabei attackierte Baumann insbesondere die CDU: „Anders als Gregor Gysi von den Linken, die ja Rechtsnachfolger der Mauerschützenpartei SED ist, hat Alexander Gauland 40 Jahre seines Lebens in der CDU gedient.“ Doch der Union sei „eine Galionsfigur der radikalen Linken lieber als ein verdientes Urgestein aus ihren eigenen Reihen“.
Er warnte die Union vor dem bisherigen Umgang mit der AfD, etwa der Nicht-Wahl von AfD-Kandidaten für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten: „Mit ihren Tricks werden sie unseren Aufstieg nicht verhindern“. Baumann schloss seine Rede mit einem Angebot. Falls jemand „doch irgendwas Positives für Deutschland unternehmen“ wolle, sei die Hand der AfD „immer ausgestreckt“.