Während Trauerfeier für Papst Franziskus: Trump und Selenskyj führen Friedensgespräche im Petersdom

vor 2 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Der Petersplatz im Vatikan war brechend voll, um 10 Uhr begann die Beisetzung von Papst Franziskus. Zehntausende Gläubige hatten sich zur Trauerfeier in Rom eingefunden. Auch zahlreiche internationale Gäste waren anwesend. Die Welt nahm trauernd Abschied. Am Rande der Veranstaltung kam es zu einem denkwürdigen Treffen: Trump und Selenskyj führten Friedensgespräche im Petersdom.

Insgesamt waren rund 170 internationale Delegationen anwesend, darunter rund 50 Staats- und Regierungschefs. Neben der Polit-Prominenz und Monarchen erwiesen mehr als 200 Kardinäle und gut 4.000 andere Geistliche Franziskus die letzte Ehre.

Papst Franziskus wird nicht im Petersdom bestattet.

Gegen 12 Uhr war die Trauerfeier auf dem Petersplatz beendet. Anschließend setzte sich das umgebaute Papamobil mit dem Sarg von Papst Franziskus in Bewegung. Der Leichnam wurde in einem Trauerzug zur etwa fünf Kilometer entfernten Basilika Santa Maria Maggiore gefahren. Franziskus wird dort in einem schlichten Grab beigesetzt. Er ist auf eigenen Wunsch der erste Papst seit mehr als einem Jahrhundert, der nicht im Petersdom bestattet wird.

Tausende Gläubige säumten die Straßen, während der Sarg in die Basilika gefahren wurde.

Das vatikanische Protokoll gab vor, wer wo in der Kirche sitzen durfte. Demnach saß die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in der ersten Reihe. Javier Milei, der Regierungschef aus dem argentinischen Heimatland des Papstes, bekam ebenfalls einen Platz ganz vorn.

Giorgia Meloni sitzt heute in der ersten Reihe.

In der zweiten Reihe saßen die Monarchen, darunter etwa der spanische König Felipe VI. und seine Frau Letizia. US-Präsident Donald Trump nahm mit der First Lady Melania Trump sowie dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden und dessen Frau Jill Biden zusammen in der dritten Reihe Platz. Die heutige Beerdigung ist die erste Auslandsreise Trumps seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij war ebenfalls zur Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom gekommen, genau wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Auch Olaf Scholz traf am Samstag in Rom ein.

Am Rande der Beerdigung kam es zu einem denkwürdigen Zusammentreffen von Trump und Selenskyj. Sie trafen sich zu einem Vier-Augen-Gespräch im Petersdom. Die Fotografen hielten den Moment fest.

Ein Friedensgespräch über den Gräbern verstorbener Päpste.

Selenskyj erklärte anschließend auf X: „Ein gutes Treffen. Wir haben viel unter vier Augen besprochen. Ich hoffe auf Ergebnisse bei allen Punkten, die wir besprochen haben. Das Leben unseres Volkes zu schützen. Vollständiger und bedingungsloser Waffenstillstand. Ein verlässlicher und dauerhafter Frieden, der den Ausbruch eines neuen Krieges verhindern wird. Ein sehr symbolträchtiges Treffen, das das Potenzial hat, historisch zu werden, wenn wir gemeinsame Ergebnisse erzielen.“

Auch Trump meldete sich später auf seiner Plattform Truth Social zu Wort: „Das ist der Krieg von Sleepy Joe Biden, nicht meiner.“ Der Krieg in der Ukraine hätte niemals stattfinden dürfen „und er wäre auch nicht zustande gekommen, wenn ich damals Präsident gewesen wäre“, erklärte Trump. „Ich versuche nur, den Schlamassel aufzuräumen, den Obama und Biden mir hinterlassen haben, und was für ein Schlamassel das ist. Abgesehen davon gab es für Putin keinen Grund, in den letzten Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer zu schießen. Das gibt mir zu denken, ob er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur an der Nase herumführt, und dass man mit ihm anders umgehen muss, durch 'Banking' oder 'Sekundärsanktionen'? Zu viele Menschen sterben!!!“

Später stießen auch noch Frankreichs Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer zum Gespräch hinzu. Was die vier Staatschefs besprachen, ist bislang nicht bekannt. Ein deutscher Vertreter ließ sich nicht blicken. CDU-Chef Friedrich Merz war erst gar nicht nach Rom gereist.

Auch Macron und Starmer stießen später hinzu.

Am Freitagabend wurde der Sarg von Papst Franziskus im Petersdom feierlich verschlossen. Mit in den Sarg wurde ihm in einer Metallkapsel das „Rogitum“, eine offizielle Würdigung seines Lebens und Wirkens vom Heiligen Stuhl. Das Presseamt des Vatikans hat die Urkunde, die im Original in lateinischer Sprache verfasst ist, jetzt veröffentlicht. „Die gesamte christliche Gemeinschaft, insbesondere die Armen, lobten Gott für das Geschenk seines Dienstes“, heißt es darin unter anderem. „Das Lehramt von Papst Franziskus war sehr reich, Zeuge eines nüchternen und bescheidenen Stils, gegründet auf die Öffnung zu einer missionarischen Haltung, auf apostolischen Mut und auf Barmherzigkeit, darauf bedacht, die Gefahr der Selbstbezüglichkeit und der spirituellen Verweltlichung in der Kirche zu vermeiden.“

Nach der Trauerfeier und dem Trauerzug mit dem Sarg durch die Straßen wird der Leichnam in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt.

Anders als bei früheren Todesfällen von Päpsten wurde der Leichnam von Franziskus sofort in seinen Sarg gelegt, der offen gelassen wurde, damit die Menschen ihm die letzte Ehre erweisen konnten. Diego Ravelli, der Leiter des apostolischen Zeremoniells, sagte, Franziskus habe versucht, die Rituale zu „vereinfachen und anzupassen“, so dass das päpstliche Begräbnis „das eines Hirten und Jüngers Christi ist und nicht das einer mächtigen Person in dieser Welt“.

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