
Etwa 300 Menschen protestierten insgesamt laut Polizeiangaben im Görlitzer Park gegen den Besuch der Berliner AfD-Abgeordneten Thorsten Weiß und Alexander Bertram. Die beiden Politiker wurden von den Demonstrierenden mit lauten Pfiffen und empörten Rufen empfangen. Nur dank eines massiven Aufgebots der Polizei konnten sich die Abgeordneten überhaupt im Görlitzer Park bewegen.
Es kam vereinzelt auch zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Protestierenden. Mindestens eine Person wurde festgenommen, nachdem sie einen der AfD-Politiker bespuckt haben soll. Zu der Kundgebung unter dem Motto „Gegen rechte Hetze“ hatten verschiedene Gruppen aufgerufen. Rund 100 Demonstrierende blockierten mit Schildern, auf denen unter anderem „Nazis raus“ stand, den Zugang zum Park an der Skalitzer Straße. Die AfD-Abgeordneten gelangten daraufhin unter Polizeischutz auf einem anderen Weg in die Anlage. Im Park trafen sie auf weitere 200 Protestierende, die sie lautstark empfingen und teils bedrängten.
Die beiden AfD-Abgeordneten hatten ihren Besuch im Görlitzer Park mit dem Motto „Görlitzer Park – Schandfleck eines kapitulierenden Staates“ durchgeführt. Sie erklärten, sich persönlich ein Bild von der Sicherheitslage sowie vom Zustand der Grünanlagen und der Sauberkeit machen zu wollen. Vor Ort erneuerten sie ihre Forderungen, unter anderem nach einer flächendeckenden Videoüberwachung und einer dauerhaften Polizeiwache im Park – ähnlich wie am Alexanderplatz. Ein Zaun allein, so betonten sie, werde die bestehenden Probleme ihrer Ansicht nach nicht lösen.
Der Berliner Senat aus CDU und SPD verfolgt jedoch derzeit andere Maßnahmen. Hierzu zählt eben der von Bertram und Weiß kritisierte Bau eines Zauns. Zudem wolle der Senat nun dazu übergehen, die nächtliche Schließung des Parks anzuordnen. Nach mehreren Verzögerungen wurde vergangene Woche mit den Bauarbeiten begonnen. Wie Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU) mitteilte, sollen als Nächstes die Fundamente für den Zaun errichtet werden.