
ARD und ZDF sind die Schutzheiligen der Migration. Auf Zuwanderung lassen sie nichts kommen. Der Asylmigrant genießt oft Heldenstatus. Das bedeutet nicht, dass man jene Probleme ganz ignoriert, die Migration mit sich bringt. Manchmal reden ZDF und ARD über importierte Gewalt, wie nun beim Mord an der 16-jährigen Liana im niedersächsischen Friedland durch einen abgelehnten irakischen Asylbewerber.
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Die Berichte aber zeigen: ARD und ZDF ist das Thema unangenehm. Der Asylmigrant als Täter ist im Weltbild der Pflichtbeitrags-Finanzierten nicht vorgesehen. ZDF und ARD machen lieber den Täter zum Opfer, den Totschläger zum Kranken. Auch so kann man Debatten verhindern, Probleme verlängern und der Regierung dienen.
Die 16-jährige Liana aus der Ukraine wurde am 11. August getötet. Ende August wurde bekannt: Es war kein Unfall, sondern ein Tötungsdelikt. Dringend tatverdächtig ist der 31-jährige Iraker Muhammad. Das hält den Mitteldeutschen Rundfunk nicht davon ab, noch am 4. September vom „mutmaßlichen Tötungsfall von Friedland“ zu schreiben.
Das mag formaljuristisch korrekt sein – es erging noch kein Urteil. Faktisch ist es zynisch: Liana musste sterben, weil sie vor einen fahrenden Güterzug gestoßen wurde. Darin kann nur der einen „mutmaßlichen Tötungsfall“ sehen, dem Tat und Täter nicht ins ideologische Konzept passen.
Auch der Norddeutsche Rundfunk beteiligt sich an der Verschleierungsaktion. Ein Reporter machte sich auf zum Bahnhof Friedland. Zurück brachte er das Bild zweier betender Muslime am Tatort – friedliche, fromme Muslime: das passt in den weltanschaulichen Baukasten von ZDF und ARD. Der Täter wiederum, Muslim wohl auch er, war laut Norddeutschem Rundfunk vor allem dies: „geistig vorerkrankt“.
Der NDR gibt uns zu verstehen: Ein Kranker beging die Tat. Kranke verdienen Mitleid. Diese Relativierung schwingt mit in der Formulierung „geistig vorerkrankt“. Der NDR argumentiert wie die rot-grüne niedersächsische Landesregierung.
Wenn es je eine Berechtigung gab für den schlimmen Begriff vom Regierungsfunk, dann in der Migrationsdebatte. Dort lässt man die Regierung besonders gern zu Wort kommen, die Opposition eher nicht.
Der NDR reicht im Mordfall Friedland den Grünen und der SPD das Mikrofon. Für die Grünen verbittet sich Herr Michael Lühmann, Sprecher für Innenpolitik, Antifaschismus und Sport, jegliche Kritik am Gericht. Gemeint ist das Amtsgericht Hannover, das den verurteilten und ausreisepflichtigen Iraker nicht in Ausreisegewahrsam nehmen wollte.
Es gab einen Sachvortrag. Aha. Das müssen wir so akzeptieren. Aha. Der Mord aber ist das Faktum – kein Sachvortrag. Und nichts muss der Bürger an diesem Todesfall und dem Verfahren akzeptieren. Würden Sie, Herr Lühmann, auch der Mutter von Liana einen Vortrag zum Sachvortrag halten?
Während die ARD-„Tagesschau“ über Friedland schweigt, bequemte sich die ZDF-Nachrichtensendung „heute“ am 4. September doch noch zu einem Beitrag. Er geriet symptomatisch für die Voreingenommenheit der Pflichtbeitrags-Finanzierten.
Nichts erfuhren wir davon, dass der Iraker nach einer sexuellen Belästigung bereits verurteilt worden war. Die Kritik der niedersächsischen Opposition wurde summarisch vorgelesen, die Regierungsfraktionen durften hingegen vor die Kamera treten. Mit der Regierungssicht endet der Beitrag. ZDF und Regierung, ZDF und SPD sind sich einig.
Die Regierungspartei widerspricht in der Person des Abgeordneten Alexander Saade. Man habe kein Migrations-, sondern ein Kranken-Problem.
Die Regierungspartei widerspricht. Es gibt kein treffenderes Motto für die Art und Weise, wie die Erziehungsmedien mit der Migration umgehen. Sie widersprechen der Kritik, indem sie den Standpunkt der Regierung einnehmen. Sie entpolitisieren eine politische Debatte. Sie verordnen der Bevölkerung Ruhe. Journalismus ist das nicht.