Bezirksamt lehnt Förderung von Puppentheater ab – Begründung: „sehr deutsch“

vor etwa 8 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Seit 25 Jahren bringt das Puppentheater „Theater der kleinen Form“ in Berlin-Friedrichshain Kinderaugen zum Leuchten. Mit modernen Märchen ab drei Jahren, 120 Aufführungen pro Jahr und Tickets schon ab drei Euro ist das kleine Haus am Comeniusplatz eine Institution im Kiez.

Doch jetzt sorgt eine Entscheidung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg für Wirbel, wie die Berliner Zeitung berichtet: Eine beantragte Förderung wurde abgelehnt – mit der Begründung, die Themenauswahl sei „klassisch, sehr deutsch, Familienverein“.

Gerade die Einschätzung, die Themenauswahl sei „sehr deutsch“, stößt auf massive Kritik. CDU-Bezirksverordnete Marita Fabeck spricht gegenüber der B.Z. von einem „kulturpolitischen Skandal“. Sie wirft der Jury Willkür vor: „Sehr deutsch – was ist daran falsch? Kinder brauchen Märchen und Fantasie, keine Ideologie!“ Für Fabeck ist die Entscheidung politisch motiviert.

Theaterleiterin Evelyn Geller zeigt sich ebenfalls betroffen. Das Haus stemmt sich mit Mühe gegen steigende Mieten, finanziert sich durch Tanz- und Theaterkurse und beschäftigt gerade einmal eine halbe feste Stelle. Eine Förderung aus dem KIA-Programm des Senats, das Kinder- und Jugendtheater unterstützt, wäre eine wichtige Entlastung gewesen.

Der Senat lässt im Rahmen des KIA-Programms das Geld durch die einzelnen Bezirksämter verteilen. Eine Jury entscheidet, an welche Künstler das Geld geht.

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