Berlin erlaubt Verschleierung von Lehrerinnen: Der gefährliche Kniefall vor dem Kopftuch

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: NiUS

Infolge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts soll es Lehrerinnen in Berlin künftig erlaubt sein, in der Schule ein Kopftuch zu tragen – ein offenkundiges Symbol der Unterdrückung von Frauen. Dieser Kommentar erläutert, warum das ein schwerwiegender Fehler ist.

Der Islam ist an unseren Schulen längst angekommen. Das ist kein harmloser Befund, sondern ein Problem, das sich seit Langem als fundamental herauskristallisiert. Weihnachten und andere christliche Traditionen werden immer seltener gefeiert. Schülerinnen und Schüler, die kein Arabisch sprechen, können sich oft nicht mit ihren Mitschülern verständigen und sind teilweise in der Minderheit. Mädchen werden drangsaliert, sobald sie sich nicht „anständig“ kleiden, und selbst ernannte Sittenwächter versuchen, ihnen Kleidervorschriften aufzuzwingen. Kinder, die während des Ramadans nicht fasten, gelten beinahe als Exoten. An Universitäten, wie jüngst an der Universität Kiel, wird sogar Geschlechtertrennung praktiziert. Fundamentalistische und islamistische Umtriebe sind in unseren Bildungseinrichtungen längst keine Seltenheit mehr.

Dieser Alltag ist nicht nur an Berliner Schulen Realität. Anders als in anderen Bundesländern war es in Berlin bislang verboten, als Lehrerin ein Kopftuch im Unterricht zu tragen. Das soll sich nun ändern. Dabei ist das Kopftuch kein bloßes Kleidungsstück, wie manche uns regelmäßig glauben machen wollen. Es sollte auch nicht als solches behandelt werden. Das Kopftuch teilt Frauen in „anständige“ und „unanständige“ ein. Wer „anständig“ sein will, verhüllt sich. Wer das nicht tut, gilt nach der Lehre des Korans als Sünderin und Verführerin – in gewisser Weise als Freiwild.

Ein Klassenzimmer weist islamischen Religionsunterricht aus.

Erinnern wir uns an die Aussage eines islamischen Geistlichen vor einigen Jahren, der erklärte, unverhüllte Frauen seien wie „unbedecktes Fleisch“ und damit selbst für sexuelle Übergriffe verantwortlich. Das Kopftuch degradiert Frauen zum Objekt, zu einer Projektionsfläche männlicher Verfügungsgewalt. Jedes Kopftuch steht in krassem Widerspruch zur weiblichen Selbstbestimmung. Wer solche Kleidervorschriften hinnimmt, versündigt sich an der Würde der Frauen.

Gerade jene, die gerne über „toxische Männlichkeit“ sprechen, sollten beim Kopftuch laut aufschreien. Denn wenn dieses Gebot der Verhüllung nicht den Inbegriff toxischer Männlichkeit darstellt, was dann? Nach islamischer Lehre ist das Kopftuch vor allem aus einem Grund nötig: Weil Männer sich angeblich nicht zügeln können, sollen Frauen sich bedecken. Dieses archaische Weltbild hat in unseren Schulen nichts zu suchen.

Das Gericht urteilte, ein Kopftuchverbot sei nur gerechtfertigt, wenn „der Schulfrieden konkret gefährdet“ ist. Diese Formulierung ist bemerkenswert, da der sogenannte Schulfrieden in Deutschland längst passé ist – nicht nur an Schulen. Wie viele Schreckensmeldungen über Gewalt, Ausschreitungen und Rufe nach einem Kalifat auf offener Straße braucht es noch, um zu erkennen, dass unser soziales Zusammenleben durch die überbordende Zuwanderung aus überwiegend muslimischen Ländern bedroht ist?

Dass ausgerechnet in Schulen, die ohnehin Brennpunkte dieser Problematik sind, Lehrerinnen nun ein Kopftuch tragen dürfen, setzt ein weiteres fatales Signal. Dies betrifft nicht nur Berlin, sondern auch andere Bundesländer. Die Berliner Grünen forderten zudem, das Neutralitätsgesetz für die Polizei abzuschaffen, damit Polizistinnen ebenfalls Kopftücher tragen dürfen. Polizistinnen, die gegen Kalifatsrufe auf der Straße vorgehen, sollen dabei ein Symbol der Unterdrückung tragen? Diese Vorstellung ist so grotesk, dass sie nur bei linken Aktivisten und Politikerinnen Anklang finden kann. Das Kopftuch als Erkennungszeichen eines patriarchalen, frauenfeindlichen Weltbildes hat in der öffentlichen Verwaltung nichts verloren. Dass dies in weiten Teilen Europas kein gesellschaftlicher Konsens mehr ist, ist ein intellektuelles Armutszeugnis für den Westen.

Ein Kreuz hängt in einem Klassenzimmer.

Ebenso verheerend ist es, das Kreuz im Klassenzimmer mit dem Kopftuch gleichzusetzen. Das Kreuz verkörpert nicht nur unsere christliche Tradition und Kultur, sondern ist auch kein Kleidungsstück, das Menschen – insbesondere Frauen – in Kategorien einteilt. Das Kopftuch tut genau das. Es ist ein religiös-politisches Symbol, das mit hierarchischen Wertvorstellungen verbunden ist, die stets auf Kosten der Rechte und Freiheiten von Frauen gehen.

Aus solchen Vorstellungen von Unterdrückung kann schnell Gewalt entstehen. Dies spiegelt sich täglich auf unseren Straßen wider, wo Frauen regelmäßig Übergriffen ausgesetzt sind. Anschauungen, wonach Frauen „unrein“ oder „haram“ seien, wenn sie ihre Haare nicht bedecken, haben nichts mit unseren Werten der Gleichberechtigung zu tun. Diese Werte sollten wir nicht aus einem missverstandenen Verständnis von Neutralität oder Toleranz opfern. Ein Kniefall vor dem Kopftuch und den damit verbundenen Weltanschauungen wird uns noch teuer zu stehen kommen.

Auch bei NIUS: Lehrerin in Nordrhein-Westfalen schlägt Alarm: „Wir erleben Islamismus als Lifestyle“

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