
Am Donnerstagabend versuchten linksextreme Aktivisten, das leerstehende frühere linke Szenelokal „Meuterei“ in der Reichenberger Straße 58 in Berlin-Kreuzberg zu besetzen. Die Polizei verhinderte die Aktion mit einem größeren Einsatz. Rund 30 Personen seien kontrolliert worden, heißt es gegenüber Apollo News.
Die „Meuterei“ war ein autonomes Projekt, das 2009 vom gleichnamigen Kollektiv gegründet wurde. Das Lokal diente über Jahre hinweg als Vernetzungsort der linksradikalen Szene. Die Räumung erfolgte im März 2021, nachdem der Mietvertrag ausgelaufen war und der Eigentümer keine Verlängerung zuließ. Der Eigentümer bot den Raum 2020 zum Kauf für 750.000 Euro an, was das Kollektiv als nicht tragbar ansah.
Die Polizei setzte den Räumungstitel damals mit einem Großeinsatz durch. Es kam zu Pyrotechnik, Angriffen auf Polizeibeamte, Steinwürfen und mehreren Festnahmen. In der Nacht brannten stadtweit hochwertige Fahrzeuge, vor dem Ordnungsamt Reinickendorf wurden Reifen angezündet, die Fassade des Gebäudes beschädigt. In den Jahren zuvor war es im Umfeld der „Meuterei“ immer wieder zu Ausschreitungen gekommen.
Am Donnerstag verschafften sich mehrere Personen erneut Zutritt zu den Räumlichkeiten. Um eine Abführung durch die Polizei zu verhindern, ketteten sie sich gegenseitig an. Im Umfeld bildete sich eine spontane Kundgebung, bei der es zu einem Gerangel kam. Die Polizei war mit Kräften in voller Schutzausrüstung im Einsatz und bildete eine Kette zur Sicherung des Bereichs.
Laut Augenzeugen waren aus der Unterstützergruppe zudem Parolen wie „Fuck you Germany“ und „Fuck you Israel“ zu hören. Auch Anhänger aus dem propalästinensischen Spektrum beteiligten sich an der Versammlung.