Bestimmt Trump, wer der nächste Papst wird?

vor 7 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Während 1,4 Milliarden Christen weltweit um das Kirchenoberhaupt trauern, laufen die Vorbereitungen für die Trauerfeierlichkeiten und die Beisetzung bereits. Und es stellt sich Frage, wer die Nachfolge von Franziskus antreten, aus welchem Teil der Erde ein neuer Papst kommen könnte. Einer, der großes Interesse daran haben dürfte, dabei ein Wörtchen mitzureden, ist US-Präsident Donald Trump.

Es war eine bemerkenswerte Fügung des Schicksals, dass der letzten Politiker, den Papst Franziskus vor seinem Tod getroffen hatte, der erzkonservative US-Vize-Präsident JD Vance war. Denn Franziskus war alles andere als ein Fan Donald Trumps. Mit all den eher konservativen Regierungschefs der Welt stand der progressivste Papst in der Geschichte auf Kriegsfuß.

Am Tag vor seinem Tod trifft Papst Franziskus JD Vance.

Eine „große Krise“ für die USA sei Trumps restriktive Migrationspolitik, hatte Franziskus in einem Brief an die katholischen Bischöfe in den USA geschrieben. Massenabschiebungen illegaler Migranten seien „schändlich“, hatte Franziskus kurz zuvor gesagt. Auch die Tatsache, dass der Papst für die Akzeptanz von LGBTQ-Katholiken und eine erweiterte klerikale Rolle für Frauen warb, stieß bei katholischen Traditionalisten böse auf.

Umso mehr hofft Trump darauf, dass mit einem neuen Heiligen Vater in Rom auch wieder eine christlich-konservative Stimme als Oberhaupt von 1,4 Milliarden Christen in den Vatikan einzieht. Und Trump hat auch einen Favoriten: den 76-jährigen Kardinal Raymond Burke. Er wäre der erste US-amerikanische Papst.

Kardinal Raymond Burke

Burke gilt als erzkonservativer Geistlicher, der sich wiederholt mit Papst Franziskus öffentlich über die genannten Themen gestritten hatte. Burkes Name ist einer von mehreren, die im Vorfeld des vatikanischen Konklaves im Gespräch sind, bei dem 138 Kardinäle unter 80 Jahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit zusammenkommen, um den nächsten Papst zu wählen. Obwohl die Buchmacher ihn derzeit an sechster Stelle unter den Spitzenkandidaten sehen, hat Burkes Kandidatur durch die lautstarke Unterstützung von US-Präsident Donald Trump neue Aufmerksamkeit erlangt. In seiner zweiten Amtszeit hat Trump Burke als Verfechter traditioneller kirchlicher Werte gelobt, insbesondere während vergangener Auseinandersetzungen mit Papst Franziskus.

Papst Benedikt XVI., als er Burke 2007 zum Kardinal weihte.

Der deutsche Papst Benedikt XVI. – ebenfalls ein sehr konservativer Geistlicher – hatte den früheren Erzbischof von St. Louis nach Rom berufen und später zum Präfekten der Apostolischen Signatura, des höchsten Gerichts der Kirche, ernannt. Papst Franziskus setzte Burke wegen der inhaltlichen Spannungen wieder aus der Bischofskongregation ab und entließ ihn 2014 aus dem Tribunal.

Zu den anderen Spitzenkandidaten auf das Amt des Papstes gehören gemäßigte und progressive Persönlichkeiten wie Pietro Parolin, Matteo Zuppi, Luis Antonio Tagle und der konservative Peter Erdö. Mit dem Näherrücken des Konklaves hat Burkes Kandidatur - die von politischen Kräften wie Donald Trump unterstützt wird - die Debatte darüber verschärft, ob die Kirche das progressive Erbe von Papst Franziskus fortsetzen oder zu einer traditionalistischen Führung zurückkehren wird. Trump – das scheint klar – ist für Letzteres.

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