
Deutschlands größtes Flüchtlingsdorf Berlin-Tegel verlängert seinen Betrieb um mindestens fünf Jahre bis 2031, berichtet die BZ.
Dabei sollen viele der weißen Leichtbauhallen abgebaut werden und die Notplätze von 6600 auf 2600 sinken. Grund: Vor dem ehemaligen Air-Berlin-Terminal findet künftig der zentrale Flüchtlings-Check der Hauptstadt statt.
Weniger Unterkünfte in Berlins Norden – dafür wächst am Rande des Tempelhofer Feldes auf 25.000 Quadratmetern ein neues Wohncontainer-Dorf (plus 1100 Plätze). Erstmals wird es in Holzbauweise errichtet. Die vorhandenen Sportflächen (Mini-Golf, Beach-Volleyball) und das Areal des ehemaligen NS-Zwangslagers werden dabei nicht angetastet.
Ein Containerdorf für Flüchtlinge auf dem Tempelhofer Feld
Durch die Verkleinerung in Tegel müssen aus Sicht der Sozialverwaltung im Stadtgebiet neue dezentrale Unterkünfte gesucht und geschaffen werden. In welchen Kiezen die neuen Plätze geschaffen werden, ist noch nicht bekannt.
CDU-Fraktionschef Dirk Stettner stemmt sich gegen solche Ideen. „Das wird nicht passieren. Wir werden keine neuen Unterkünfte finanzieren.“ Die zuständige Senatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hat dagegen immer wieder auf verstreute Unterkünfte bestanden, um Tegel zu entlasten. Dort gab es vermehrt Beschwerden von Anwohnern über Müll und Drogenkonsum. Aktuell sind in Tegel 2952 Plätze belegt, nicht einmal die Hälfte der Gesamtkapazität.
Flüchtlingsheim am ehemaligen Flughafen Tegel
Der Standort auf dem früheren Flughafenareal bekommt eine neue Rolle – als DAS Ankunftszentrum der Hauptstadt. Künftig muss sich jeder Ankommende in Tegel registrieren lassen. Das muss nach neuen EU-Vorschriften innerhalb von 72 Stunden erledigt sein.
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