Konsequenz der Migrationskrise: Betriebe wollen billige Hilfskräfte

vor 4 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

„Vor dem Hintergrund sinkender Flüchtlingszahlen warnen Unternehmen und Verbände vor einem Mangel an gering qualifizierten Arbeitskräften und fordern Erleichterungen für die Arbeitsmigration.“ Schon der erste Satz dieser Meldung kann einen nach Luft schnappen lassen. Also mal wieder „Flüchtlingszahlen“ und Arbeitsmigration – dabei sollten doch Asyl und „internationaler Schutz“ nie irgendetwas mit der Zuwanderung von Arbeitskräften zu tun haben. Obwohl, das ist auch wahr, viele Grüne schon bald auf den roten Teppich einschwenkten, den ihnen die Arbeitgeber 2015 auslegten. Die Asylanten sollten zu Autobauern umgebildet werden, nur dass man diese Autobauer angesichts der aktuellen Einbrüche bei Porsche, Audi und anderen kaum noch benötigt. Woher weiß die Industrie also, wen sie in fünf bis zehn Jahren brauchen wird, wenn die neuen Asylbewerber allmählich in den Arbeitsmarkt eintreten?

Aber die Industrie scheint nun umsatteln zu wollen, zurück zur echten „Erwerbsmigration“, wie man sie einmal in den 70er-Jahren hatte – auch damals nicht immer mit durchschlagendem Erfolg. Nun sollen es also wieder vor allem „gering Qualifizierte“ sein. Aber ist Deutschland wirklich ein Niedrig-Qualifikationsland – oder soll es das vermehrt werden?

Es sind fast die üblichen Verdächtigen, die hier wieder einmal zur Massenzuwanderung aufrufen, auch wenn sie dabei nun einer „leichteren Einwanderung für Geringqualifizierte“ sprechen. Die Sache bleibt doch etwas sehr Ähnliches. Gewisse Wirtschaftssegmente scheinen die günstigen Arbeitskräfte besonders stark zu benötigen. Nehmen wir nur den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, der die Gastronomie als „Branche der Chancen“ für Asylmigranten bezeichnet – das ist ja schon fast ein Zungenbrecher.

Chancen gab es im Zuge der Asylzuwanderung allerdings vor allem für die Branche selbst, so in Form von fast ausgemusterten Hotels, deren Besitzer sich urplötzlich nicht mehr am freien Markt um Kunden bewerben mussten, sondern die Miete bequem vom Staat überwiesen bekamen. Doch die Dehoga spricht vom „zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangel“ – man kann ihn in Hotels vielleicht wirklich sehen. Nicht jede Leistung wird da noch akkurat erbracht, manchmal regiert eher Unhöflichkeit, wo Zuvorkommen gegenüber dem Gast walten sollte – auch wegen der Sprachbarriere, und weil die ausländischen „Fachkräfte“ merken, wie begehrt sie sind, auch weil sie oft weniger kosten.

„Eine gezielte Förderung der Erwerbsmigration bleibe daher wichtig“, zitiert die dts-Nachrichtenagentur die Dehoga-Geschäftsführerin Sandra Warden. Und Warden will dabei keineswegs nur „auf formal qualifizierte Fachkräfte setzen“, das würde ihrer Meinung nach zu kurz greifen. Warden denkt angeblich an den Westbalkan, dessen Durchlässigkeit in die EU noch nicht stark genug sei. Aber sinkt so nicht allmählich ein ganzer Arbeitsmarkt auf Balkanniveau? Und müsste das Land nicht eher darauf achten, den Bürgern mehr Netto vom Brutto zu lassen, damit sie höhere Löhne zahlen können, die dann auch Einheimische wieder ansprechen?

Es scheint wirklich nicht so einfach zu sein, die passenden Arbeitnehmer für den deutschen Arbeitsmarkt zu finden. Im März schrieb die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) „Kernforderungen für mehr Zuwanderung in Beschäftigung und Ausbildung“, darunter auch: „Willkommens- und Teilhabekultur verankern, um ausländischen Arbeitskräften und deren Familienangehörigen attraktive Perspektiven zu schaffen und sie in Gesellschaft und Arbeitswelt optimal integrieren zu können“, „digitale, zentralisierte und nutzerfreundliche Verfahren aufbauen“ und sogenanntes „Matching und Rekrutierung als Kernaufgabe der Unternehmen stärken“. Das sind also zum Teil Forderungen der Wirtschaft an sich selbst, aber auch an Staat und Gesellschaft.

Noch abgedrehter ist freilich die Diakonie Deutschland, die laut Statement vom letzten Sommer (sicher immer noch aktuell) gar nicht runter will von einer Begrenzung der illegalen Migration und die SPD-Grünen-Lüge verbreitet, durch das politische Vorgehen gegen die illegalen Einreisen würde das Willkommensklima für andere Einwanderer verdorben. Aber das ist in der Tat ein wenig der Diskurs vom letzten Ampel-Jahr, und das Gegenteil dürfte der Fall sein: Die Asylzuwanderung auf Pump verdirbt das Klima für hochqualitative Einwanderung in ein Hoch-Verdienst-Land ohne staatliche Gängelung.

Stattdessen weisen die Kirchenoberen rechtmäßig Abzuschiebende ins Kirchenasyl ein und riskieren so immerhin Knatsch zwischen den rot-grünen Hochburgen Hamburg (mit SPD-Tschentscher) und Berlin (unter CDU-Wegner). Überhaupt Berlin: Hier gibt es noch immer ein Landesaufnahmeprogramm, das ganz legal Verwandte von Syrern, Afghanen und Irakern in die Bundeshauptstadt lotst, in vielen Fällen umgehend in das Sozialsystem. Damit soll nun angeblich Schluss sein, hört man aus dem Dobrindt-Ministerium. Doch beim Einbürgern im Akkord bleiben die Berliner Spitze.

Doch zurück zum „Geringqualifizierten-Mangel“ in der deutschen Wirtschaft, der erstaunlich oft aus Unternehmen ertönt, die sich vor einiger Zeit in Staatshänden befanden und teilweise noch immer so ticken. Als „Teil der Lösung“ sieht etwa die Deutsche Bahn eine stärkere Zuwanderung. Sie will so angeblich die „operativen Berufe“ bei sich besetzen. Das kann aber offenbar nur durch Zuwanderung aus kompatiblen Kulturkreisen fruchten. Der Balkan ist da kein schlechter Tipp, wären da nicht die Roma und Sinti, die eher „Asyl“ suchen und verschwinden, wenn ihnen staatliche Leistungen gekürzt werden.

Doch klar bleibt: Vor allem muss die Einwanderung streng kontrolliert werden. Es darf nicht mehr erlaubt sein, dass 50 und mehr Prozent einer Zuwanderer-Nationalität bruchlos in das Bürgergeld rutschen, woran auch die Übernahme des deutsches Passes oftmals gar nichts ändert, wie eine TE-Recherche gezeigt hat. Es dürfte auch nicht sein, wie die Bild herausfand, dass die deutschen Haftanstalten inzwischen zu 45 Prozent mit Ausländern gefüllt sind, in fünf Bundesländern vor allem mit Syrern, die man uns einst als Ärzte und was nicht alles versprochen hatte. In den östlichen Bundesländern stehen eher Polen, anderswo Türken an der Spitze der ausländischen Häftlinge. Die Gesamtbelegungsrate der Gefängnisse nähert sich der 90-Prozent-Marke. Das soll vor allem für die weiblichen Justizangestellten ein Problem sein.

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